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Gillinger: ATX: Das ist heute zu beachten - Palfinger und die Schuldenfront

Ende und Beginn, diese Woche bietet alles: Gleich heute Europas PMIs für Jänner, womit die Frage beantwortet wird, wie die hiesige Wirtschaft in das neue Jahr gestartet ist. Rückenwind dürften die westlichen Wirtschaften durch ein starkes Schlussquartal gehabt haben – zumindest wird das vom US-BIP zu Wochenschluss erwartet. Um 09.00 Uhr wird Frankreichs PMI (Industrie) im Jänner erwartet, mit 56,6 nach 57,2 Punkten. Deutschland (09.30 Uhr) wird mit 60,9 nach 60,7 Punkten gesehen und die Eurozone (10.00 Uhr) mit unveränderten 57,1 Zählern.

Dazu um 11.00 Uhr aus der Eurozone der Auftragseingang der Industrie im November, der mit 2,4 nach 1,4 Prozent im Plus geschätzt wird. Die Eurokernländer sind also zumindest bis auf weiteres auf Wachstumskurs und halten den Zug EUROpa in Gang, während ein paar andere Lokomotiven wegen Kohlemangels einen Gang zurückgeschaltet haben.

Am Freitag dann die ersten Zahlen zur BIP-Entwicklung im Q4 der USA. Nachdem sich die Einzelhandelumsätze laut Monatsdaten sehr gut entwickelt haben, liegt die Konsensschätzung der Volkswirte derzeit bei starken 3,5 Prozent YoY. Bereits am Mittwoch wird sich Fed-Chef Ben Bernanke im Rahmen des (Nicht-)Zinsentscheids zur Lage der US-Wirtschaft äussern. Und müsste allein schon wegen zuletzt doch positiver Vorlaufindikatoren etwas optimistischer in die Zukunft blicken, aber immer noch wegen dem Arbeitsmarkt in Sorge sein.

Die Unternehmens-Zahlenfront der Woche kann einiges: In dieser Woche präsentieren 127 der 500 S&P-Unternehmen Quartalszahlen. Bis dato standen wir auf in Summe 72. Heute ist gleich das Peergroup-Unternehmen Halliburton (SBO, CAT oil) an der Reihe, dazu gesellen sich TI, Amex, Amgen, McDonald's und CSX. Europa ist noch techlastiger: Philips, STM, Wincor Nixdorf. Österreichs Beitrag sind die vorläufigen '10er-Zahlen von Palfinger. Der klare Sprung in die schwarzen Zahlen ist ohnehin klar. Interessant daher vor allem ein möglicher Ausblick. Die wichtigsten Unternehmens- und Konjunkturdaten der Woche finden Sie unter http://www.boerse-express.com/pages/933077.

Wie sieht's im ATX-Ranking YTD aus? Zum dritten mal en suite – und damit 100 Prozent aller Möglichkeiten – hält Intercell die rote Laterne. SBO und RHI (je Gewinnmitnahmen nach toller Vorjahresperformance) liegen davor. Die relativen Verlierer des Vorjahres (Ausnahme Intercell) liegen heuer voran. Die bisherigen YTD-Wochensieger waren Raiffeisen und zuletzt Strabag. Diesmal hat sich der Verbund in die Pole-Position geschwungen. Es folgen Erste Group und Strabag, danach Raiffeisen. Mehr zum Verbund unter http://www.be24.at/blog/entry/653689. Und zum ATX unter http://www.be24.at/blog/entry/653409

Klar ist jedenfalls, dass uns das Thema Staatsverschuldung weiter verfolgen wird. So nähern sich derzeit die USA alle Jahre wieder ihrer Schuldenobergrenze. Und schwenkt nicht auf einen Jojo-Kurs um, sondern erhöht die Grenze. Erst im Februar 2010 wurde die Grenze von 12,4 auf 14,29 Billionen US-Dollar angehoben. Nicht einmal 0,3 Billionen trennen uns mittlerweile von der Zahlungsunfähigkeit. Der republikanische Kongress, der einer Anhebung zustimmen muss, beginnt bereits Forderungen zu stellen. Praktisch alle Ausgaben sollen auf den Prüfstand gestellt werden, mit Ausnahme die des Militärs.

Natürlich bleibt Europa bei Schulden-Diskussionen nicht aussen vor. Vor allem auch, da sich Europa bzw. dessen Politiker selbst gern in Erinnerung bringt. Vor allen die eigene Uneinigkeit: Der deutsche Vize-Kanzler und Aussenminister Guido Westerwelle kritisiert EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso wegen dessen Forderung nach einer Aufstockung des Euro-Rettungsschirms; Deutschlands Finanzminister Wolfgang Schäuble kündigt an, dass der Euro-Rettungsschirm effektiver gestaltet werden soll, damit der EU-Anteil von 440 Milliarden Euro bei Bedarf auch tatsächlich zur Verfügung stehe. Und Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker forderte die Staats- und Regierungschefs auf, sie sollten nicht davor zurückschrecken, Anleihen hochverschuldeter Euro-Länder aufzukaufen. Griechenland soll also umschulden. Wieder anderer Meinung ist da Griechenlands Georgios Provopoulos … wer auch immer so da noch auskennt!?

schönen Tag



Was bisher geschah: 25. Jänner 2010 Kauf ATX XXL WAVE Put mit 24,2/24,4; Stopp-Loss 4800 Punkte (ISIN DE000DB91DA0) - verkauft - Gewinn 5,1% 28. Jänner Kauf ATX XXL WAVE Call mit 5,52/5,72; Stopp-Loss 2070 Punkte (ISIN DE000B2QA21) – verkauft – Verlust 5,15% 2. Februar Kauf ATX XXL WAVE Call mit 1,51/1,71; Stopp-Loss 2480 Punkte (ISIN DE000DB6G389) – ausgestoppt am 4.2. – Verlust 29,8% 2. Februar Kauf ATX XXL WAVE Put mit 2,32/2,52; Stopp-Loss 2680 Punkte (ISIN DE000DB6A234) - verkauft - Gewinn 23,4% 7. Februar: Kauf ATX XXL Wave Call mit 12,14/12,26, Stopp-Loss 1230 Punkte (ISIN DE000DB4JAF5) verkauft - Gewinn: 1,5% 16. Februar: Kauf ATX XXL Wave Call mit 3,05/3,25; Stopp-Loss 2280 Punkte (ISIN DE000DB4QW56) - verkauft - Verlust 7,2% 4. März: Kauf ATX XXL Wave Call mit 2,29/2,49; Stopp-Loss 2280 Punkte (ISIN DE000DB4QW56) 10. März: Verkauf Hälfteposition Call DE000DB4QW56 - Gewinn 10,2% 29. März: Verkauf der zweiten Hälfte Call DE000DB4QW56 -Gewinn 37,4% 6. April: Kauf ATX XXL Wave Call mit 4,38/4,58; (ISIN DE000DB4QW56) 15. April: Verkauf der Hälfte-Position von DE000DB4QW56 - Gewinn 13,21%. 21. April: Verkauf der zweiten Hälfte-Position von DE000DB4QW56 - Gewinn 8,84%. 27. April: Kauf ATX XXL Wave Call mit 5,28/5,48; (ISIN DE000DB4QW56) - halbe Position (Stopp-Loss 2280) 28. April: Kauf ATX WAVE XXL Put (ISIN DE000DB6PY46) mit 2,69 auf 2,89 03. Mai Verkauf ATX WAVE XXL Put (ISIN DE000DB6PY46) - Gewinn 10,03%. 10. Mai Kauf ATX WAVE XXL Put (D000DB96LA2) mit 6,25 auf 6,45 - halbe Position. 21. Mai Verkauf ATX XXL Wave Call (DE000DB4QW56) - Verlust 19,89% 25. Mai Verkauf ATX WAVE XXL Put (D000DB96LA2) - Gewinn 26,28% 26. Mai Kauf ATX WAVE XXL Put (D000DB96LA2) mit 7,10 auf 7,30 7. Juni Verkauf WAVE XXL Put (D000DB96LA2) - Gewinn 15,89% 7. Juni Kauf WAVE XXL Call (DE000DB2QA21) mit 2,44 auf 2,64 - halbe Position. 8. Juni Verkauf WAVE XXL Call (DE000DB2QA21) - Gewinn 1,89% 21. Juni Kauf WAVE XXL Put (DE000DB85S8) mit 2,40 - 2,60 24. Juni Verkauf WAVE XXL Put (DE000DB85S8) - Gewinn 22,31% 17. August Kauf WAVE XXL Put (DB96LA) um 5,83 17. August Kauf ATX WAVE XXL Call (DB9L3L) um 5,06 - Verkauf um 4,87 - Verlust 3,6 Prozent. 13. September Kauf ATX WAVE XXL Call (DB2Qa2) um 5,20. 8. Oktober Verkauf WAVE XXL Put (DB96LA) - Verlust 25,7% 30. November Verkauf ATX WAVE XXL Call (DB2Qa2) - Gewinn 21,3 Prozent.

Was wurde bisher gelernt? Risiko und spekulieren sind Tabus. Der "Bauch" gehört ausgeschaltet Der ATX macht bei einem RSI von etwa 40 regelmässig halt und strebt wieder nach oben. Divergenzen zwischen der Entwicklung von RSI und ATX sind ernst zu nehmen. Bei Produkten mit eingebautem Stopp-Loss-Kurs darf es keinen Zeitmangel geben.

Rein um nicht mit einem heimischen Anbieter in den ‚Clinch’ zu kommen, bediene ich mich zumindest in einem ersten Schritt einzig im Produktsortiment der Deutsche Bank, mit dem Nachteil, dass es im Vergleich klein ist. Auf den ATX gibt es von der Deutsche Bank sogenannte WAVEs, XXL steht dann zumeist für endlose Laufzeit (siehe http://www.xmarkets.at). Als kleine Besonderheit weisen diese Papiere einen Hebel sowie eine Knock-out-Schwelle auf. Im „Handbuch“ ( Technical Analysis of the Futures Markets) steht, dass primäre Aufgabe ist, den langfristigen Trend des Marktes zu eruieren. Bloomberg liefert Daten bis 1986 – also bitte – siehe Chart.

Zweiter Schritt (laut Handbuch): Stimmt dieser langfristige mit dem mittelfristigen Trend überein? Und empfiehlt fünf Jahre (siehe Chart).

Lang- und Mittelfrist-Trend stimmen somit NICHT überein.

Der Mittelfristtrend ist dann noch im kurzfristigeren Neun-Monat-Bereich abzutesten (siehe Chart). Und warum das Ganze? Der Sinn eines Trendfolgers ist es, neue Trends schnellstmöglich zu identifizieren, das deckt der MACD ab. Im Gegensatz dazu ist der RSI ein Oszillator (misst Kursausschläge rund um ein statistisches Mittel), dessen Hauteinsatzgebiet der trendlose Markt ist. Während Trendphasen warnt ein Oszillator aber vor kurzfristigen Marktextrempunkten. Das muss noch keine Trendumkehr bedeuten, aber vielleicht etwas wie kurzfristige Gewinnmitnahmen.