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Böhmer: Dem Winter sei Dank - Online-Reifenhandel brummt
Liebe Leser,
wie nicht anders zu erwarten, hat heute Delticom überzeugende Eckdaten für das abgelaufene Geschäftsjahr präsentiert. Das Unternehmen aus Hannover ist der grösste europäische Online-Reifenhändler. Und bei dem heftigen Winter läuft es einfach rund bei Delticom. So stieg der Umsatz im gesamten Jahr um knapp 35% auf 419,4 Mio. Euro.
Dabei profitierte Delticom von zwei Entwicklungen massgeblich: Zum einen gewinnt der Onlinehandel - auch im Reifengeschäft immer mehr an Bedeutung. Zum anderen sorgten der bislang schon heftige Winter und die deutsche Winterreifenpflicht noch einmal für einen Schub zum Ende des Geschäftsjahres.
Grundsätzlich ist es Delticom aber auch gelungen, die Kundenbasis zu vergrössern. Im abgelaufenen Jahr vergrösserte sich die Basis um mehr als eine Million. Delticom verfügt aktuell über 4,4 Mio. Kunden in 39 Ländern. Positiv ist auch, dass diese starke Marktstellung in vielen Märkten den Einstieg für Konkurrenten erschwert. Delticom hat sich hier schon einen Burggraben erarbeitet. So benennt Warren Buffet die Tatsache, dass ein Unternehmen einen klaren Wettbewerbsvorteil besitzt - im Idealfall nicht nur auf dem Heimatmarkt, sondern auch noch auf vielen anderen Märkten.
Zu Beginn des Winters als die Winterreifen-Nachfrage durch die starken Schneefälle in vielen Teilen Europas sprunghaft anstieg, hatte Delticom einen sehr grossen Vorteil: das Unternehmen war immer lieferfähig. Zu dieser Zeit konnte Delticom auch deutlich höhere Preise für sehr viele Reifen erzielen. Hier traf eine enorme Nachfrage auf ein sehr beschränktes Angebot. Viele von Ihnen mussten sicherlich auch bei Ihrer Werkstatt diese schmerzhafte und auch teure Erfahrung machen. Bei Delticom führte das zu einem deutlichen Anstieg der EBIT-Marge im Gesamtjahr von 9,4% auf dann 11,4%. Noch besser fiel die Ertragskraft im 4. Quartal aus, als eine EBIT-Marge von 15,3% erzielt wurde.
Aber beim Ausblick muss Delticom die Erwartungen doch etwas dämpfen. Auf Grund des extrem guten Wintergeschäfts 2010 und der sich daraus ergebenden negativen Basiseffekte wird 2011 es beim Wachstum sicherlich einen Rückgang geben. Da es auch bei der Versorgung zu einer Normalisierung kommen wird, ist auch bei der Ertragskraft mit einer Normalisierung zu rechnen. Grundsätzlich heisst das: nach dem Rekordjahr 2010 wird 2011 etwas ruhiger bei Delticom. Zu den aktuellen Aussichten sagt Frank Schuhardt, Finanzvorstand von Delticom: „Unabhängig von jahreszeitlich bedingten Schwankungen bleibt Delticom auf einem stabilen Wachstumspfad. Wir sind zuversichtlich, dass sich das Unternehmen auch im laufenden Geschäftsjahr besser als der Gesamtmarkt entwickeln wird.“ Und das ist es, was für einen Marktführer zählt.
An der Börse gehört die Aktie schon seit längerer Zeit zu den Favoriten von Value-Investoren. Ich erinnere mich noch an den Besuch der Berkshire Hathaway Hauptversammlung 2008. Damals hörte ich zum ersten Mal von der Aktie. Gleich mehrere deutsche Value-Experten waren vom den Geschäftsmodell und den positiven Aussichten bei Delticom überzeugt. In dem Jahr schwankte die Aktie so zwischen 12 und 16 Euro und wurde von den meisten Investoren links liegen gelassen. Der Aufschwung begann dann 2009 als der Kurs um mehr als 100% auf dann schon gut 30 Euro zulegen konnte.
Auf dem Niveau rieten die Value-Investoren schon vom Einstieg ab, denn die Bewertungskennzahlen waren damals deutlich angestiegen. Anfang 2010 konnte eben noch keiner ahnen, welche positiven Folgen die Winterreifenpflicht und der frühe Wintereinbruch im November haben würden. In der Spitze kletterte die Delticom Aktie dann Mitte Dezember 2010 auf über 68 Euro. Nun ist die Aktie wieder etwas zurückgekommen. Auf Basis der aktuellen Gewinnschätzungen für das laufende Geschäftsjahr ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von rund 23 - das ist deutlich höher als der Durchschnitt.
Ist die Aktie auf diesem Niveau noch ein Kauf? Wenn man das Management als Indikator heranzieht, lautet die Antwort ja. So kaufen regelmässig immer noch Mitglieder der Führungsriege von Delticom eigene Aktien. Wer das nach so kräftigen Kursgewinnen noch macht, glaubt an sein Geschäftsmodell.
wie nicht anders zu erwarten, hat heute Delticom überzeugende Eckdaten für das abgelaufene Geschäftsjahr präsentiert. Das Unternehmen aus Hannover ist der grösste europäische Online-Reifenhändler. Und bei dem heftigen Winter läuft es einfach rund bei Delticom. So stieg der Umsatz im gesamten Jahr um knapp 35% auf 419,4 Mio. Euro.
Dabei profitierte Delticom von zwei Entwicklungen massgeblich: Zum einen gewinnt der Onlinehandel - auch im Reifengeschäft immer mehr an Bedeutung. Zum anderen sorgten der bislang schon heftige Winter und die deutsche Winterreifenpflicht noch einmal für einen Schub zum Ende des Geschäftsjahres.
Grundsätzlich ist es Delticom aber auch gelungen, die Kundenbasis zu vergrössern. Im abgelaufenen Jahr vergrösserte sich die Basis um mehr als eine Million. Delticom verfügt aktuell über 4,4 Mio. Kunden in 39 Ländern. Positiv ist auch, dass diese starke Marktstellung in vielen Märkten den Einstieg für Konkurrenten erschwert. Delticom hat sich hier schon einen Burggraben erarbeitet. So benennt Warren Buffet die Tatsache, dass ein Unternehmen einen klaren Wettbewerbsvorteil besitzt - im Idealfall nicht nur auf dem Heimatmarkt, sondern auch noch auf vielen anderen Märkten.
Zu Beginn des Winters als die Winterreifen-Nachfrage durch die starken Schneefälle in vielen Teilen Europas sprunghaft anstieg, hatte Delticom einen sehr grossen Vorteil: das Unternehmen war immer lieferfähig. Zu dieser Zeit konnte Delticom auch deutlich höhere Preise für sehr viele Reifen erzielen. Hier traf eine enorme Nachfrage auf ein sehr beschränktes Angebot. Viele von Ihnen mussten sicherlich auch bei Ihrer Werkstatt diese schmerzhafte und auch teure Erfahrung machen. Bei Delticom führte das zu einem deutlichen Anstieg der EBIT-Marge im Gesamtjahr von 9,4% auf dann 11,4%. Noch besser fiel die Ertragskraft im 4. Quartal aus, als eine EBIT-Marge von 15,3% erzielt wurde.
Aber beim Ausblick muss Delticom die Erwartungen doch etwas dämpfen. Auf Grund des extrem guten Wintergeschäfts 2010 und der sich daraus ergebenden negativen Basiseffekte wird 2011 es beim Wachstum sicherlich einen Rückgang geben. Da es auch bei der Versorgung zu einer Normalisierung kommen wird, ist auch bei der Ertragskraft mit einer Normalisierung zu rechnen. Grundsätzlich heisst das: nach dem Rekordjahr 2010 wird 2011 etwas ruhiger bei Delticom. Zu den aktuellen Aussichten sagt Frank Schuhardt, Finanzvorstand von Delticom: „Unabhängig von jahreszeitlich bedingten Schwankungen bleibt Delticom auf einem stabilen Wachstumspfad. Wir sind zuversichtlich, dass sich das Unternehmen auch im laufenden Geschäftsjahr besser als der Gesamtmarkt entwickeln wird.“ Und das ist es, was für einen Marktführer zählt.
An der Börse gehört die Aktie schon seit längerer Zeit zu den Favoriten von Value-Investoren. Ich erinnere mich noch an den Besuch der Berkshire Hathaway Hauptversammlung 2008. Damals hörte ich zum ersten Mal von der Aktie. Gleich mehrere deutsche Value-Experten waren vom den Geschäftsmodell und den positiven Aussichten bei Delticom überzeugt. In dem Jahr schwankte die Aktie so zwischen 12 und 16 Euro und wurde von den meisten Investoren links liegen gelassen. Der Aufschwung begann dann 2009 als der Kurs um mehr als 100% auf dann schon gut 30 Euro zulegen konnte.
Auf dem Niveau rieten die Value-Investoren schon vom Einstieg ab, denn die Bewertungskennzahlen waren damals deutlich angestiegen. Anfang 2010 konnte eben noch keiner ahnen, welche positiven Folgen die Winterreifenpflicht und der frühe Wintereinbruch im November haben würden. In der Spitze kletterte die Delticom Aktie dann Mitte Dezember 2010 auf über 68 Euro. Nun ist die Aktie wieder etwas zurückgekommen. Auf Basis der aktuellen Gewinnschätzungen für das laufende Geschäftsjahr ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von rund 23 - das ist deutlich höher als der Durchschnitt.
Ist die Aktie auf diesem Niveau noch ein Kauf? Wenn man das Management als Indikator heranzieht, lautet die Antwort ja. So kaufen regelmässig immer noch Mitglieder der Führungsriege von Delticom eigene Aktien. Wer das nach so kräftigen Kursgewinnen noch macht, glaubt an sein Geschäftsmodell.