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RZB-Börsenradio: Überraschend viel Bewegung an der Wiener Börse

Die wichtigsten europäischen Aktienindizes haben den Handel am Donnerstag - belastet von negativen Nachrichten aus China - mit Verlusten beendet. Dort war der Einkaufsmanagerindex im Dezember auf ein Dreimonatstief gefallen. Die am Nachmittag veröffentlichten positiven US-Konjunkturdaten wurden nahezu ignoriert.

In Wien kam am letzten Handelstag des Jahres noch einmal überraschend viel Bewegung in den Handel. Diese war allerdings negativ, viele Anleger wollten offenbar vor Jahresschluss noch einmal Kasse machen. Zum Handelsende stand beim ATX ein Minus von 1,26 Prozent bei 2904 Punkten. Auf Jahressicht gesehen konnte der ATX allerdings um 16,4% zulegen.

Die Besten im ATX waren am Donnerstag die Österreichische Post mit +1,08, Zumtobel mit +0,7 und der Flughafen Wien mit +0,55 Prozent. Ganz unten standen Telekom Austria mit -1,82, Mayr-Melnhof mit -1,95 und voestalpine mit -2,93 Prozent.

Der Pharmazeutika-Hersteller Sanochemia hat im Geschäftsjahr 2009/10 (per 30. 9.) einen Umsatz von 27 Mio. Euro erzielt (nach 29,5 Mio. Euro im Vorjahr). Der Verlust wurde auf 1,26 Mio. Euro (von 4,64 Mio. Euro) verrringert.

Am letzten Handelstag des Börsenjahres 2010 gab S&T eine Gewinnwarnung bekannt. Das Unternehmen wird, anders als noch am Ende des dritten Quartals angekündigt, im Schlussquartal einen operativen Verlust schreiben. Andreas Frech wird "aus persönlichen Gründen" seine Rolle als Aufsichtsratsvorsitzender zurücklegen, aber weiterhin dem Aufsichtsrat angehören.

In Deutschland ging das Handelsjahr für den DAX um Punkt 14 Uhr zu Ende. "Es ist ein durchaus erfreuliches Börsenjahr gewesen", fasst Cornelia Frey zusammen. "Der DAX hat seit Jänner rund 16 Prozent zugelegt - und das, obwohl uns z. B. die Krise in der Eurozone lange Zeit beschäftigt hat." Zum Handelsende erreichte der DAX mit -1,16 Prozent 6914 Punkte. Die Gewinner waren Fresenius SE mit +0,27, Henkel mit +0,24 und BMW mit +0,22 Prozent. Auf der Verliererseite standen Volkswagen mit -1,98, Siemens mit -2,16 und BASF mit -2,69 Prozent.

+) Das Übernahmeangebot des spanischen Baukonzerns ACS für Hochtief ist in der Nacht zum Donnerstag abgelaufen. Noch ist unklar, ob ACS im Übernahmekampf die wichtige 30-Prozent-Marke erreicht hat. Bis endgültige Klarheit über die künftige Beteiligung der Spanier am Essener Traditionsunternehmen besteht, kann es Ende Jänner werden.
+) Der Hedgefonds BlackRock hält jetzt 5,14% und damit mehr als 5% der Stimmrechte an der Deutschen Bank AG. Am 11. Oktober 2010 hatte der Stimmrechtsanteil von BlackRock an der Frankfurter Bank die Schwelle von 5% unterschritten und betrug zu diesem Zeitpunkt 4,99%.
+) E.ON hat vom Regierungspräsidium Darmstadt die Genehmigung zum Ausbau des Kohlekraftwerks Staudinger erhalten. Ob der Konzern den zusätzlichen Kraftwerksblock auch tatsächlich bauen werde, sei noch nicht entschieden. Zunächst müssten die rechtliche Fragen wegen möglicher Klagen von Projektgegnern geklärt werden.
+) Der Nutzfahrzeug- und Maschinenbaukonzern MAN hat einen Grossauftrag der russischen Einzelhandelskette Magnit erhalten. Im Zuge eines Rahmenabkommens orderten die Russen für das kommende Jahr 1700 schwere Lastwagen. Die erste Auftragstranche über 620 Fahrzeuge im Wert von 60 Mio. Euro wird ab Februar ausgeliefert. Der Lebensmittelhändler will mit den Fahrzeugen seine rund 3700 Läden in ganz Russland beliefern.

An den übrigen europäischen Börsen gab es folgende Jahresendergebnisse: Der EuroStoxx 50 ging bei 2807 Punkten mit einem Minus von -1,2% aus dem Handel und der Londoner FTSE 100 schloss bei 5971 Punkten mit einem Minus von -0,42%.

Hinweis: Dieser Beitrag erscheint in Kooperation mit der RZB. Der Reinhör-Link zu den kompletten Inhalten:
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