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AvW-Affäre: Nun auch Hans Linz angeklagt
In der Causa AvW um den Kärntner Finanzzampano Wolgang Auer-Welsbach hat die Klagenfurter Staatsanwalt nun auch gegen den langjährigen, für den Vertrieb zuständigen AvW-Invest-Vorstand Hans Linz Anklage erhoben. Er soll über mehr als zehn Jahre Kundengelder unrechtmässig in bar angenommen und sich dadurch massiv bereichert haben. Einen Teil des Geldes, nämlich 12 Mio. Euro, soll er in seinen Fussballverein DSV Leoben, dessen Präsident er war, gesteckt haben. Linz hatte die Vorwürfe stets bestritten, es gilt die Unschuldsvermutung. Anlegeranwalt Michael Bauer übt indes harsche Kritik an der Vorgehensweise der Staatsanwaltschaft: Der Verbleib von mehreren Millionen Euro sei ungeklärt.
Der Leitende Staatsanwalt Gottfried Kranz legt Linz betrügerische Krida und schweren gewerbsmässigen Betrug zur Last. Linz soll von 1996 bis zum Zusammenbruch des AvW-Konglomerats im Oktober 2008 Anleger in der Höhe von mehr als 30 Mio. Euro am Vermögen geschädigt haben.
Laut Anklage hat Linz zumindest bis Herbst 2008 einen "aussergewöhnlich aufwändigen Lebensstil" gepflegt, für Hotel, Ferienanlage, "mehrere Luxus-KfZ und diverse Reitpferde" seien monatlich Fixkosten von 23.000 Euro angefallen. Um dies zu finanzieren, habe er ab 1996 "für Spezialkunden, Mitarbeiter und Freunde" eine "Barschiene" aufgezogen. Dabei handle es sich um ein "finanzielles Karussell", das so lange im Kreis gelaufen sei, bis die Kunden infolge des AvW-Kollapses im Oktober 2008 die Rückzahlung ihres Investments verlangten. "Zu diesem Zeitpunkt betrugen die Gesamtverbindlichkeiten des Angeklagten gegenüber seinen 'Barschiene'-Anlegern rund 30,5 Mio. Euro", schreibt der Staatsanwalt.
"Dabei zielte der Angeklagte von Beginn an darauf ab, dass er die ihm überlassenen Vermögenswerte in keinem einzigen Fall vereinbarungs- bzw. auftragsgemäss veranlagen, sondern diese durch sofortige Überführung in sein Privatvermögen für sich selbst vereinnahmen würde", heisst es in der Anklage weiter. Der Staatsanwalt unterstellt Linz einen "konkreten Willen zur gezielten und systematischen Täuschung". Er habe "seine besondere Vertrauensstellung als scheinbar seriöser Unternehmer, Eigentümer der HLF, AvW-Vertriebskoordinator und langjähriger Vorstand der AvW Invest AG" zur "Vorspiegelung eines vereinfachten Zugangs zu AvW-Substanzgenussscheinen gezielt" ausgenutzt.
Einigen wenigen Anlegern habe er sogar mitgeteilt, dass ihre Gelder nicht in AvW-Papieren veranlagt würden. Diesen habe er jedoch vorgespiegelt, über 12.000 AvW-Scheine in seinem Privatvermögen zu verfügen, die eigens zur Besicherung des Anlagevermögens dienten. "Tatsächlich", so die Staatsanwaltschaft, "wusste er, dass er keinen Anspruch auf derartige Vermögenswerte hatte."
Weiters soll Linz die Befriedigung seiner Gläubiger vereitelt oder geschmälert haben, indem er Teile seines Vermögens veräussert bzw. "wirklich oder zum Schein" verringert habe. Konkret wirft ihm die Anklagebehörde eine Verzichtserklärung auf sämtliche Ansprüche gegenüber dem DSV Leoben vom 17.12.2008 vor. Zuvor soll Linz dem Fussballverein " - ohne adäquate Gegenleistung - Vermögenswerte im Umfang von rund 12 Mio. Euro aus seinen privaten bzw. den Vermögenswerten der Anleger zugeführt" haben.
Zudem soll der gelernte Elektroinstallateur und frühere Wüstenrot-Berater im November 2008 seiner zehnjährigen Tochter ein Reihenhaus im Wert von 189.000 Euro per Schenkung vermacht haben. Seinem Neffen, dem Austria-Kicker Roland Linz, soll er Anfang 2009 seine Rechte an einer Grazer Weinbar in der Höhe von 160.000 Euro übertragen haben. Roland Linz soll seinem Onkel "zur Abfederung dessen finanzieller Nöte" im Gegenzug ein Darlehen über 120.000 Euro gewährt haben. Sohin habe der Angeklagte eine Bereicherung seines Neffen von zumindest 40.000 Euro bewirkt - und sein eigenes Vermögen um diese Summe geschmälert, heisst es.
Linz' wiederholt vorgebrachten Einwand, bei den 12.000 Genussscheinen handle es sich um "alte" Papiere, die vor dem 31.12.1999 gezeichnet worden seien, lässt der Staatsanwalt nicht gelten: "In der Kundenverwaltung der AvW Gruppe AG scheinen tatsächlich mehrere tausend Werturkundenkäufe mit Kaufdatum in den Jahren 1993 bis 1998, lautend auf Hans Linz, auf. Diese waren jedoch - bis auf 66 Stück - bereits Ende September 2008 mit dem Wert 0 ausgebucht." Die Suche nach den "angeblichen, vermeintlich im Frühjahr 2001 durch Umtausch erworbenen 12.000 Genussscheinen des Hans Linz" sei bis dato ergebnislos geblieben, so die Ankläger.
Linz hatte in der Vergangenheit mehrfach seine Unschuld beteuert und betont, er habe niemanden betrogen. Er ist nunmehr Geschäftsführer der im März 2009 gegründeten Roland Linz GmbH im Eigentum seines Neffen, der laut Firmen-Compass übrigens auch zehn Prozent an der Wiener "Consulier Vermögensberatungsgesellschaft" hält. Hans Linz' HLF Hans Linz Finanzberatung sowie die HLF Hans Linz Gastro-Betriebs GmbH schlitterten infolge des AvW-Zusammenbruchs 2008 in die Pleite. Über Linz' Privatvermögen wurde im heurigen Mai der Konkurs eröffnet, ein Monat später dann - zum wiederholten Male - über den DSV Leoben. (APA)
Der Leitende Staatsanwalt Gottfried Kranz legt Linz betrügerische Krida und schweren gewerbsmässigen Betrug zur Last. Linz soll von 1996 bis zum Zusammenbruch des AvW-Konglomerats im Oktober 2008 Anleger in der Höhe von mehr als 30 Mio. Euro am Vermögen geschädigt haben.
Laut Anklage hat Linz zumindest bis Herbst 2008 einen "aussergewöhnlich aufwändigen Lebensstil" gepflegt, für Hotel, Ferienanlage, "mehrere Luxus-KfZ und diverse Reitpferde" seien monatlich Fixkosten von 23.000 Euro angefallen. Um dies zu finanzieren, habe er ab 1996 "für Spezialkunden, Mitarbeiter und Freunde" eine "Barschiene" aufgezogen. Dabei handle es sich um ein "finanzielles Karussell", das so lange im Kreis gelaufen sei, bis die Kunden infolge des AvW-Kollapses im Oktober 2008 die Rückzahlung ihres Investments verlangten. "Zu diesem Zeitpunkt betrugen die Gesamtverbindlichkeiten des Angeklagten gegenüber seinen 'Barschiene'-Anlegern rund 30,5 Mio. Euro", schreibt der Staatsanwalt.
"Dabei zielte der Angeklagte von Beginn an darauf ab, dass er die ihm überlassenen Vermögenswerte in keinem einzigen Fall vereinbarungs- bzw. auftragsgemäss veranlagen, sondern diese durch sofortige Überführung in sein Privatvermögen für sich selbst vereinnahmen würde", heisst es in der Anklage weiter. Der Staatsanwalt unterstellt Linz einen "konkreten Willen zur gezielten und systematischen Täuschung". Er habe "seine besondere Vertrauensstellung als scheinbar seriöser Unternehmer, Eigentümer der HLF, AvW-Vertriebskoordinator und langjähriger Vorstand der AvW Invest AG" zur "Vorspiegelung eines vereinfachten Zugangs zu AvW-Substanzgenussscheinen gezielt" ausgenutzt.
Einigen wenigen Anlegern habe er sogar mitgeteilt, dass ihre Gelder nicht in AvW-Papieren veranlagt würden. Diesen habe er jedoch vorgespiegelt, über 12.000 AvW-Scheine in seinem Privatvermögen zu verfügen, die eigens zur Besicherung des Anlagevermögens dienten. "Tatsächlich", so die Staatsanwaltschaft, "wusste er, dass er keinen Anspruch auf derartige Vermögenswerte hatte."
Weiters soll Linz die Befriedigung seiner Gläubiger vereitelt oder geschmälert haben, indem er Teile seines Vermögens veräussert bzw. "wirklich oder zum Schein" verringert habe. Konkret wirft ihm die Anklagebehörde eine Verzichtserklärung auf sämtliche Ansprüche gegenüber dem DSV Leoben vom 17.12.2008 vor. Zuvor soll Linz dem Fussballverein " - ohne adäquate Gegenleistung - Vermögenswerte im Umfang von rund 12 Mio. Euro aus seinen privaten bzw. den Vermögenswerten der Anleger zugeführt" haben.
Zudem soll der gelernte Elektroinstallateur und frühere Wüstenrot-Berater im November 2008 seiner zehnjährigen Tochter ein Reihenhaus im Wert von 189.000 Euro per Schenkung vermacht haben. Seinem Neffen, dem Austria-Kicker Roland Linz, soll er Anfang 2009 seine Rechte an einer Grazer Weinbar in der Höhe von 160.000 Euro übertragen haben. Roland Linz soll seinem Onkel "zur Abfederung dessen finanzieller Nöte" im Gegenzug ein Darlehen über 120.000 Euro gewährt haben. Sohin habe der Angeklagte eine Bereicherung seines Neffen von zumindest 40.000 Euro bewirkt - und sein eigenes Vermögen um diese Summe geschmälert, heisst es.
Linz' wiederholt vorgebrachten Einwand, bei den 12.000 Genussscheinen handle es sich um "alte" Papiere, die vor dem 31.12.1999 gezeichnet worden seien, lässt der Staatsanwalt nicht gelten: "In der Kundenverwaltung der AvW Gruppe AG scheinen tatsächlich mehrere tausend Werturkundenkäufe mit Kaufdatum in den Jahren 1993 bis 1998, lautend auf Hans Linz, auf. Diese waren jedoch - bis auf 66 Stück - bereits Ende September 2008 mit dem Wert 0 ausgebucht." Die Suche nach den "angeblichen, vermeintlich im Frühjahr 2001 durch Umtausch erworbenen 12.000 Genussscheinen des Hans Linz" sei bis dato ergebnislos geblieben, so die Ankläger.
Linz hatte in der Vergangenheit mehrfach seine Unschuld beteuert und betont, er habe niemanden betrogen. Er ist nunmehr Geschäftsführer der im März 2009 gegründeten Roland Linz GmbH im Eigentum seines Neffen, der laut Firmen-Compass übrigens auch zehn Prozent an der Wiener "Consulier Vermögensberatungsgesellschaft" hält. Hans Linz' HLF Hans Linz Finanzberatung sowie die HLF Hans Linz Gastro-Betriebs GmbH schlitterten infolge des AvW-Zusammenbruchs 2008 in die Pleite. Über Linz' Privatvermögen wurde im heurigen Mai der Konkurs eröffnet, ein Monat später dann - zum wiederholten Male - über den DSV Leoben. (APA)
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