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RZB-Börsenradio: Intercell hat am Mittwoch erneut mehr als 7% verloren

Die Ankündigung der Rating-Agentur Moody's, die Bonität Spaniens möglicherweise weiter abzustufen, drückte zur Wochenmitte auf die Stimmung. Aus Amerika kamen hingegen überraschend gute Nachrichten von der US-Industrie, was für Aufwind an der Wallstreet sorgte.

Der ATX ging nach einem ruhigen Handelstag bei 2816 Punkten mit -0,26 Prozent in den Feierabend. Ganz oben im ATX standen OMV mit +3,15, Schoeller-Bleckmann mit +2,88 und Semperit mit +1,77 Prozent. Die grössten Flops waren Vienna Insurance Group mit -2,05, Strabag mit -2,07 und Intercell mit -7,34 Prozent. Der Abwärtstrend von Intercell ging also weiter: Das Unternehmen hatte ja die Entwicklung ihres Impfpflasters gegen Reisedurchfall am Beginn der Woche gestoppt und daraufhin rutschte die Aktie um rund 50% in den Keller. Dazu Stefan Maxian, Head of Economic Research der RCB: "Durch den Ausfall des Produkts (pro Aktie rund 6,50 Euro) und der Meilensteinzahlungen kam es zu einer sehr negativen Entwicklung. Bezüglich eines Einstiegs würden wir derzeit noch abwarten und haben die Aktie auf Hold eingestuft."

Der Beleuchtungsspezialist Zumtobel hat einen Kooperationsvertrag mit der LG Innotek, einer Tochter der koreanischen LG Gruppe geschlossen. Ziel sei es, das LED-Volumengeschäft im Bereich der Hintergrundbeleuchtung von Bildschirmen (LCDs) auf das professionelle Beleuchtungsgeschäft zu übertragen.

Der Büromöbelhersteller Bene hat aktuell Zahlen für die ersten neun Monate 2010 vorgelegt. Laut Stefan Maxian ist durchaus ein positiver Trend zu erkennen. Trotz weiterhin angespannter Nachfragesituation in einigen Absatzmärkten hat Bene den Umsatz im 3. Quartal gegenüber dem Vorjahr um 10,2% gesteigert. Der kumulierte Umsatz lag in den ersten neun Monaten mit 120,3 Mio. Euro allerdings um 10,9% unter dem Vergleichswert des Vorjahres.

Burkhard Hofer, Vorstandssprecher des börsennotierten niederösterreichischen Versorgers EVN, geht freiwillig vorzeitig. Hofer hat am Mittwoch den Aufsichtsrat gebeten, seine Vorstandsfunktion einvernehmlich zu beenden. Der Aufsichtsrat ist laut EVN diesem Ersuchen nachgekommen. Hofer bleibt nun bis zur Hauptversammlung am 20. Jänner 2011 im Amt.

Der Aufsichtsrat des börsennotierten Flughafen Wien hat nach stundenlangen Verhandlungen die Konsequenzen aus der Kostenexplosion am Terminalbau Skylink gezogen: Vorstandschef Kaufmann geht Ende Dezember. Ihm folgt (längstens für ein Jahr) der bisherige Aufsichtsratschef Herbst. Vorzeitig (per Ende 2011) enden auch die Verträge der Vorstände Gabmann und Schmid.

Zur Wochenmitte ging es mit dem deutschen Börsenbarometer zunächst einmal bergab, der DAX hat jedoch seine Verluste trotz der Sorgen um die Finanzlage Spaniens am Mittwoch in Grenzen halten können. Der deutsche Leitindex ging bei 7016 Punkten mit einem Minus von 0,16 Prozent aus dem Handel. Die Gewinner waren Siemens mit +2,26, K+S mit +1,59 und BASF mit +0,92 Prozent. Siemens konnte seine angeschlagene IT-Tochter SIS nach Frankreich verkaufen, der Salzhersteller K+S profitiert vom grossen aktuellen Bedarf an Streusalz. Zu den grössten Verlierern zählten die Deutsche Bank mit -1,69, die Deutsche Lufthansa mit -2,45 und Beiersdorf mit -5,73 Prozent.

+) Der SAP-Berater All For One Midmarket AG steht nach der Krise besser da als je zuvor. Finanzvorstand Stefan Land im RZB-Börsenradio: "Wir haben den Umsatz im Geschäftsjahr 2009/10 um 6 Prozent auf 78,8 Millionen Euro gesteigert."
+) Die Deutsche Telekom und der französische Mischkonzern Vivendi haben einen über Jahre geführten Rechtsstreit um das polnische Telekomunternehmen PTC beigelegt. Für 1,25 Mrd Euro gibt Vivendi etwaige Rechte an PTC auf und der Bonner DAX-Konzern wird alleiniger Eigentümer.
+) Beiersdorf erwartet wegen steigender Investitionen in seine Marken im kommenden Jahr einen stabilen Umsatz, aber weniger Gewinn.
+) Im MDax sprangen Hochtief-Aktien an, nachdem der spanische Baukonzern ACS sein Übernahmeangebot erhöht hatte. ACS bietet nun neun statt acht eigene Aktien für fünf Hochtief-Papiere.
+) E.on muss wegen Siegelbruch ein Bussgeld von 38 Millionen Euro an die EU zahlen. Der Europäische Gerichtshof in Luxemburg wies am Mittwoch eine Nichtigkeitsklage des Unternehmens gegen die 2008 verhängte Buße ab.
+) Die Seven Principles AG hat in den ersten neun Monaten 2010 von einer hohen Nachfrage profitiert und gegenüber dem IT-Markt ein überproportionales Wachstum verzeichnet. Die Umsätze stiegen um 16,9% auf 57,35 Mio. Euro.

Der EuroStoxx 50 verlor am Mittwoch -0,69 Prozent auf 2842 Punkte und der Londoner FTSE 100 baute um 0,15 Prozent auf 5882 Zähler ab.

Hinweis: Dieser Beitrag erscheint in Kooperation mit der RZB. Der Reinhör-Link zu den kompletten Inhalten:
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