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Gillinger: ATX: Das ist heute zu beachten - Der Kopf ist gerollt

Ein Rücktritt so knapp vor einer Ergebnispräsentation ist oft mit einer bösen Überraschung beim Ergebnis verknüpft. Das können wir im Fall Hofer (hoffentlich) ausschliessen. Dieser legte gestern sein Mandat als CEO der EVN nieder – heute präsentiert er letztmals das Jahresergebnis. Der Bloomberg-Konsens geht beim Umsatz von plus 3,2 Prozent auf 2,82 Milliarden Euro aus, beim EBITDA werden plus 11,4 Prozent auf 412,5 Millionen gesehen, beim Überschuss plus 13,9 Prozent auf 202,75 Millionen.

Kasperltheater pur, was beim Flughafen passiert (ist). Stundenlange Verhandlungen zu einem Fall, der nicht urplötzlich über den AR hereingebrochen ist. Mit einem Köpferollen im Vorstand endete dann Mittwochnacht, nach 14 Stunden, die Aufsichtsratssitzung. Dann war fix. Vorstandschef Herbert Kaufmann geht per Ende Dezember. An seiner Stelle wird interimistisch - für längstens ein Jahr - der bisherige Aufsichtsratschef Christoph Herbst das Ruder übernehmen. Ebenfalls vorzeitig enden die Vorstandsverträge von Ernest Gabmann und Gerhard Schmid, aber erst per 31. Dezember 2011. Sie könnten sich neu bewerben, wenn die Funktionen nächstes Jahr neu ausgeschrieben werden, sagte Herbst in einem Pressegespräch laut APA am Flughafen.

Bewegung kommt auch in die Causa Wettliberalisierung in Deutschland, bwins „zweite Heimat“, wenn auch nicht viel. Laut gestriger Aussendung wollen die deutschen Ministerpräsidenten im Frühjahr erste Entscheidungen zu einer Reform des Glücksspiels treffen. Der Staatsvertrag läuft Ende 2011 aus.

Zahlen kommen noch von Danisco (in der Agrana-Peergroup), General Mills, Oracle und FedEx (Post-Peergroup) EU-Gipfel Europa beginnt den Tag mit PMIs für Dezember: Daten kommen da von Frankreich, Deutschland und der Eurozone. Italiens VPI im November ist eine Folgeschätzung, plus Griechenlands Arbeitslosenrate im 3. Quartal (11,8 Prozent waren es im Q2). Wenn wir schon gerade zwei PIIGS-Staaten beisammen hatten, holen wir doch gleich den nächsten an Bord: Irland. Von dort komm heute die Leistungsbilanz im 3. Quartal, wie auch das entsprechende BIP. Im zweiten Quartal gab’s einen Abgang und die Wirtschaft schrumpfte. All das gibt’s bei der Schweiz nicht, an der Zinsschraube wird trotzdem nicht gedreht, da sich der Franken sonst noch mehr aufwerten würde.

Der EU-Gipfel steht heute sicher unter besonderer Beobachtung. Aber bei einem zweitägigen Gipfel werden selten am ersten Ergebnisse erzielt.

Die USA bieten um 14.30 Uhr die Registrierten Arbeitslosen per 4. Dezember auf, die minimal von 4,086 auf 4,12 Millionen gestiegen sein sollen. Dazu die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe per 11. Dezember mit prognostizierten 425.000, nach 421.000. Der gestrige NAHB-Wohnungsmarkt-Index brachte den erwartet schlechten Wert von 16 Punkten, da sollten wir uns von den heutigen Immodaten dann wohl auch nicht zuviel erwarten. Denn mit den Arbeitsmarktdaten kommen auch die Baugenehmigungen im November (560.000 nach 552.000). Und nicht zuletzt die Leistungsbilanz der USA im 3. Quartal. Tiefrote 126 Milliarden US-Dollar. Weniger erfreulich als der gestrige Empire-State-Index wird sich erwarteterweise der Philly-Fed-Index um 16.00 Uhr zeigen, mit 15,0 nach 22,5 Punkten. Der erste Teilindex des ISM war aber der gestrige Empire-Index, der sich von minus 11,14 auf plus10,57 Punkte katapultierte, 5,0 hätten Analysten gereicht.

schönen Tag

Was bisher geschah: 25. Jänner Kauf ATX XXL WAVE Put mit 24,2/24,4; Stopp-Loss 4800 Punkte (ISIN DE000DB91DA0) - verkauft - Gewinn 5,1% 28. Jänner Kauf ATX XXL WAVE Call mit 5,52/5,72; Stopp-Loss 2070 Punkte (ISIN DE000B2QA21) – verkauft – Verlust 5,15% 2. Februar Kauf ATX XXL WAVE Call mit 1,51/1,71; Stopp-Loss 2480 Punkte (ISIN DE000DB6G389) – ausgestoppt am 4.2. – Verlust 29,8% 2. Februar Kauf ATX XXL WAVE Put mit 2,32/2,52; Stopp-Loss 2680 Punkte (ISIN DE000DB6A234) - verkauft - Gewinn 23,4% 7. Februar: Kauf ATX XXL Wave Call mit 12,14/12,26, Stopp-Loss 1230 Punkte (ISIN DE000DB4JAF5) verkauft - Gewinn: 1,5% 16. Februar: Kauf ATX XXL Wave Call mit 3,05/3,25; Stopp-Loss 2280 Punkte (ISIN DE000DB4QW56) - verkauft - Verlust 7,2% 4. März: Kauf ATX XXL Wave Call mit 2,29/2,49; Stopp-Loss 2280 Punkte (ISIN DE000DB4QW56) 10. März: Verkauf Hälfteposition Call DE000DB4QW56 - Gewinn 10,2% 29. März: Verkauf der zweiten Hälfte Call DE000DB4QW56 -Gewinn 37,4% 6. April: Kauf ATX XXL Wave Call mit 4,38/4,58; (ISIN DE000DB4QW56) 15. April: Verkauf der Hälfte-Position von DE000DB4QW56 - Gewinn 13,21%. 21. April: Verkauf der zweiten Hälfte-Position von DE000DB4QW56 - Gewinn 8,84%. 27. April: Kauf ATX XXL Wave Call mit 5,28/5,48; (ISIN DE000DB4QW56) - halbe Position (Stopp-Loss 2280) 28. April: Kauf ATX WAVE XXL Put (ISIN DE000DB6PY46) mit 2,69 auf 2,89 03. Mai Verkauf ATX WAVE XXL Put (ISIN DE000DB6PY46) - Gewinn 10,03%. 10. Mai Kauf ATX WAVE XXL Put (D000DB96LA2) mit 6,25 auf 6,45 - halbe Position. 21. Mai Verkauf ATX XXL Wave Call (DE000DB4QW56) - Verlust 19,89% 25. Mai Verkauf ATX WAVE XXL Put (D000DB96LA2) - Gewinn 26,28% 26. Mai Kauf ATX WAVE XXL Put (D000DB96LA2) mit 7,10 auf 7,30 7. Juni Verkauf WAVE XXL Put (D000DB96LA2) - Gewinn 15,89% 7. Juni Kauf WAVE XXL Call (DE000DB2QA21) mit 2,44 auf 2,64 - halbe Position. 8. Juni Verkauf WAVE XXL Call (DE000DB2QA21) - Gewinn 1,89% 21. Juni Kauf WAVE XXL Put (DE000DB85S8) mit 2,40 - 2,60 24. Juni Verkauf WAVE XXL Put (DE000DB85S8) - Gewinn 22,31% 17. August Kauf WAVE XXL Put (DB96LA) um 5,83 17. August Kauf ATX WAVE XXL Call (DB9L3L) um 5,06 - Verkauf um 4,87 - Verlust 3,6 Prozent. 13. September Kauf ATX WAVE XXL Call (DB2Qa2) um 5,20. 8. Oktober Verkauf WAVE XXL Put (DB96LA) - Verlust 25,7% 30. November Verkauf ATX WAVE XXL Call (DB2Qa2) - Gewinn 21,3 Prozent.

Was wurde bisher gelernt? Risiko und spekulieren sind Tabus. Der "Bauch" gehört ausgeschaltet Der ATX macht bei einem RSI von etwa 40 regelmässig halt und strebt wieder nach oben. Divergenzen zwischen der Entwicklung von RSI und ATX sind ernst zu nehmen. Bei Produkten mit eingebautem Stopp-Loss-Kurs darf es keinen Zeitmangel geben.

Rein um nicht mit einem heimischen Anbieter in den ‚Clinch’ zu kommen, bediene ich mich zumindest in einem ersten Schritt einzig im Produktsortiment der Deutsche Bank, mit dem Nachteil, dass es im Vergleich klein ist. Auf den ATX gibt es von der Deutsche Bank sogenannte WAVEs, XXL steht dann zumeist für endlose Laufzeit (siehe http://www.xmarkets.at). Als kleine Besonderheit weisen diese Papiere einen Hebel sowie eine Knock-out-Schwelle auf. Im „Handbuch“ ( Technical Analysis of the Futures Markets) steht, dass primäre Aufgabe ist, den langfristigen Trend des Marktes zu eruieren. Bloomberg liefert Daten bis 1986 – also bitte – siehe Chart.

Zweiter Schritt (laut Handbuch): Stimmt dieser langfristige mit dem mittelfristigen Trend überein? Und empfiehlt fünf Jahre (siehe Chart).

Lang- und Mittelfrist-Trend stimmen somit NICHT überein.

Der Mittelfristtrend ist dann noch im kurzfristigeren Neun-Monat-Bereich abzutesten (siehe Chart). Und warum das Ganze? Der Sinn eines Trendfolgers ist es, neue Trends schnellstmöglich zu identifizieren, das deckt der MACD ab. Im Gegensatz dazu ist der RSI ein Oszillator (misst Kursausschläge rund um ein statistisches Mittel), dessen Hauteinsatzgebiet der trendlose Markt ist. Während Trendphasen warnt ein Oszillator aber vor kurzfristigen Marktextrempunkten. Das muss noch keine Trendumkehr bedeuten, aber vielleicht etwas wie kurzfristige Gewinnmitnahmen.