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Zumtobel: Im Vergleich hapert's an den Margen
Peter Löscher weiss zu gefallen. Siemens stellte sich heute als einer der wenigen deutschen Grosskonzerne gegen den allgemeinen Abwärtsdruck. Löscher hat eine Lösung für die kürzlich ausgegliederte und durchgehend defizitäre IT-Sparte SIS gefunden. Atos Origin soll SIS übernehmen. Im Gegenzug steigt Siemens bei Atos ein und bringt einen Auftrag in Höhe von 5,5 Mrd. Euro für IT-Dienstleistungen mit in die neue Zweckehe ein.
Das wäre aus österreichischer (Aktienmarkt-)Sicht noch ein non-event. Doch Medienberichten zufolge, zu denen es bis dato kein Dementi gibt, will sich Löscher auch von Osram (per IPO?) trennen, einem der grossen Konkurrenten von Zumtobel am Weltmarkt für Beleuchtungstechnik.
So etwas wird dann immer wieder von Analysten gern zum Anlass genommen, eine Schätzung des Werts so eines Unternehmens abzugeben. Im diesen Fall war es Ben Uglow von Morgan Stanley, der den Unternehmenswert von Osram gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg mit 6,5 bis 7,0 Milliarden Euro bezifferte.
Für uns ein willkommener Anlassfall, die hier angesetzten Multiples auf das Peergroup-Unternehmen Zumtobel herunterzubrechen: Laut aktuellem Siemens-Geschäftsbericht erzielte Osram im gerade beendeten Geschäftsjahr einen Umsatz von 4,68 Milliarden Euro (plus 15,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr, womit das Unternehmen sogar bereits wieder
höher als das 2008er-Niveau von 4,6 Milliarden lag). Das EV/Umsatz-Multiple liegt somit beim Faktor 1,39.
Zumtobel, dort endet das Geschäftsjahr mit April, hat bis zu seiner Zahlenpräsentation noch etwas Zeit. Müsste daher aber eigentlich umso stärker vom anhaltenden (leichten) Aufschwung der Weltwirtschaft profitiert haben. Hat es aber scheinbar nicht. Im Schnitt erwarten Analysten für die Ende Juni anstehenden Zahlen ein Plus beim Umsatz von 5,4 Prozent auf 1,18 Milliarden Euro, womit die 1,28 Milliarden aus 2007/08 nicht vor 2011/12 erreicht werden dürften. Rein vom Umsatzmultiple her ist Zumtobel klar unterbewertet. Rund 930 Millionen sind es derzeit, 1,64 Milliarden wären "fair". Aber nur, wenn die Margen aussen vor gelassen werden. Denn da hinken die Österreicher sowohl dem Branchenschnitt wie auch Osram klar hinterher. Die Siemens-Tochter ist bei der Überschussmarge sogar knapp zweistellig (12,2%), während Zumtobel heuer auf weniger als fünf Prozent kommt.
Entsprechend löst sich die anfängliche Unterbewertung laut Umsatzmultiple komplett auf (siehe Grafik), Zumtobel beginnt mittlerweile sogar bereits ein bisserl Zukunftsfantasie (starkes Wachstum am LED-Markt, geringer werdende Abschreibungen aus früheren Akquisitionen) einzupreisen.
Apropos LED und Zukunft. Zumtobel gab heute bekannt, mit LG Innotek, einer Tochter der koreanischen LG Gruppe, einen Kooperationsvertrag auf dem Gebiet von LEDs abgeschlossen zu haben. Ziel der Kooperation ist es, das LED-Volumengeschäft im Bereich der Hintergrundbeleuchtung von Bildschirmen (LCDs) auf das professionelle Beleuchtungsgeschäft zu übertragen.
Die Partner werden ihre jeweiligen Kompetenzen in Technologie, Anwendung und Produktion einbringen. Einen besonderen Stellenwert wird die Nutzung der Punktlichtquelle LED für die Flächenbeleuchtung einnehmen. Auch in der Vermarktung von LED-Produkten sollen die Stärken beider Unternehmen genutzt werden. So wird Tridonic, die Marke für Lichtkomponenten innerhalb der Zumtobel Gruppe, ergänzend zu ihrem bestehenden LED-Portfolio auch LED-Produkte von LG (etwa LED-Module und -Konverter) für die professionelle Beleuchtung, über ihre Absatzkanäle vermarkten. LG Innotek ist ab jetzt auch Teil unserer Peergroup für Zumtobel.
Interessant auch, dass immer mehr eigentlich branchenfremde Unternehmen in den Beleuchtungsmarkt drängen, mit immer neuen Technologien. Beispiel Rambus: Der Halbleiterhersteller stellte kürzlich seine Linse "Microlense" vor, von der sich extrem viele zu einem kleinflächigen Array zusammenfügen lassen. Angeblich eine besonders kostengünstige Methode, um grossflächige Beleuchtungen zu erzielen (was ja auch gerade Ziel der Kooperation von Zumtobel und LG ist).
Rambus will aber nicht selbst in den Markt einsteigen, sondern die Technologie in Lizenz zur Verfügung stellen. Wer auch immer den Ball aufnimmt ...
Charttechnisch sieht die Situation für Zumtobel besser aus als rein von den Fundamentaldaten her - siehe http://www.be24.at/blog/entry/652004
Das wäre aus österreichischer (Aktienmarkt-)Sicht noch ein non-event. Doch Medienberichten zufolge, zu denen es bis dato kein Dementi gibt, will sich Löscher auch von Osram (per IPO?) trennen, einem der grossen Konkurrenten von Zumtobel am Weltmarkt für Beleuchtungstechnik.
So etwas wird dann immer wieder von Analysten gern zum Anlass genommen, eine Schätzung des Werts so eines Unternehmens abzugeben. Im diesen Fall war es Ben Uglow von Morgan Stanley, der den Unternehmenswert von Osram gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg mit 6,5 bis 7,0 Milliarden Euro bezifferte.
Für uns ein willkommener Anlassfall, die hier angesetzten Multiples auf das Peergroup-Unternehmen Zumtobel herunterzubrechen: Laut aktuellem Siemens-Geschäftsbericht erzielte Osram im gerade beendeten Geschäftsjahr einen Umsatz von 4,68 Milliarden Euro (plus 15,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr, womit das Unternehmen sogar bereits wieder
höher als das 2008er-Niveau von 4,6 Milliarden lag). Das EV/Umsatz-Multiple liegt somit beim Faktor 1,39.
Zumtobel, dort endet das Geschäftsjahr mit April, hat bis zu seiner Zahlenpräsentation noch etwas Zeit. Müsste daher aber eigentlich umso stärker vom anhaltenden (leichten) Aufschwung der Weltwirtschaft profitiert haben. Hat es aber scheinbar nicht. Im Schnitt erwarten Analysten für die Ende Juni anstehenden Zahlen ein Plus beim Umsatz von 5,4 Prozent auf 1,18 Milliarden Euro, womit die 1,28 Milliarden aus 2007/08 nicht vor 2011/12 erreicht werden dürften. Rein vom Umsatzmultiple her ist Zumtobel klar unterbewertet. Rund 930 Millionen sind es derzeit, 1,64 Milliarden wären "fair". Aber nur, wenn die Margen aussen vor gelassen werden. Denn da hinken die Österreicher sowohl dem Branchenschnitt wie auch Osram klar hinterher. Die Siemens-Tochter ist bei der Überschussmarge sogar knapp zweistellig (12,2%), während Zumtobel heuer auf weniger als fünf Prozent kommt.
Entsprechend löst sich die anfängliche Unterbewertung laut Umsatzmultiple komplett auf (siehe Grafik), Zumtobel beginnt mittlerweile sogar bereits ein bisserl Zukunftsfantasie (starkes Wachstum am LED-Markt, geringer werdende Abschreibungen aus früheren Akquisitionen) einzupreisen.
Apropos LED und Zukunft. Zumtobel gab heute bekannt, mit LG Innotek, einer Tochter der koreanischen LG Gruppe, einen Kooperationsvertrag auf dem Gebiet von LEDs abgeschlossen zu haben. Ziel der Kooperation ist es, das LED-Volumengeschäft im Bereich der Hintergrundbeleuchtung von Bildschirmen (LCDs) auf das professionelle Beleuchtungsgeschäft zu übertragen.
Die Partner werden ihre jeweiligen Kompetenzen in Technologie, Anwendung und Produktion einbringen. Einen besonderen Stellenwert wird die Nutzung der Punktlichtquelle LED für die Flächenbeleuchtung einnehmen. Auch in der Vermarktung von LED-Produkten sollen die Stärken beider Unternehmen genutzt werden. So wird Tridonic, die Marke für Lichtkomponenten innerhalb der Zumtobel Gruppe, ergänzend zu ihrem bestehenden LED-Portfolio auch LED-Produkte von LG (etwa LED-Module und -Konverter) für die professionelle Beleuchtung, über ihre Absatzkanäle vermarkten. LG Innotek ist ab jetzt auch Teil unserer Peergroup für Zumtobel.
Interessant auch, dass immer mehr eigentlich branchenfremde Unternehmen in den Beleuchtungsmarkt drängen, mit immer neuen Technologien. Beispiel Rambus: Der Halbleiterhersteller stellte kürzlich seine Linse "Microlense" vor, von der sich extrem viele zu einem kleinflächigen Array zusammenfügen lassen. Angeblich eine besonders kostengünstige Methode, um grossflächige Beleuchtungen zu erzielen (was ja auch gerade Ziel der Kooperation von Zumtobel und LG ist).
Rambus will aber nicht selbst in den Markt einsteigen, sondern die Technologie in Lizenz zur Verfügung stellen. Wer auch immer den Ball aufnimmt ...
Charttechnisch sieht die Situation für Zumtobel besser aus als rein von den Fundamentaldaten her - siehe http://www.be24.at/blog/entry/652004
Relevante Links: Zumtobel Group AG