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Börse Frankfurt: Drohende Moody's-Abstufung Spaniens drückt auf die Kurse

Eine drohende Abstufung der Kreditwürdigkeit Spaniens und verhaltene Vorgaben der Überseebörsen haben den DAX am Mittwoch belastet. Der deutsche Leitindex, der vortags kaum verändert geschlossen hatte, büßte bis 9.30 Uhr 0,41 Prozent auf 6.998,28 Punkte ein. Die Ratingagentur Moody's prüft nur zweieinhalb Monate nach der letzten Herabstufung eine weitere Senkung der Kreditwürdigkeit Spaniens.

Mangels Nachrichten rechnen Experten ansonsten erneut mit einem lustlosen Geschäft. Die Bereitschaft der Anleger für Gewinnmitnahmen bleibe hoch, sagte Analyst Ben Potter von IG Markets. Impulse für den Markt erwartet er von Konjunkturzahlen: Am Nachmittag steht eine ganze Reihe von US-Daten zu den Verbraucherpreisen, der Industrieproduktion und zum Immobilienmarkt auf der Agenda. Unternehmensseitig könnte neben der Ablehnung des Übernahmeangebots von ACS durch Hochtief ein Investorentreffen von Beiersdorf noch interessieren.

Die Aktien von Siemens profitierten vom Verkauf seines kriselnden IT-Dienstleister SIS und rückten als Favorit im DAX um 1,23 Prozent auf 92,25 Euro vor. SIS wird vom französischen Informationstechnologie -Unternehmen Atos Origin übernommen. Die Societe Generale hob die Siemens-Aktie zudem von "Hold" auf "Buy" und setzte das Kursziel auf 105 Euro hoch.

Für die Anteilsscheine der Deutschen Bank ging es nach einem negativen Pressebericht um 1,31 Prozent auf 39,64 Euro abwärts. Das Institut trete beim geplanten Verkauf der BHF-Bank auf der Stelle und ein Abschluss in diesem Jahr sei de facto vom Tisch, schreibt das "Handelsblatt" unter Berufung auf Insider. Inzwischen mehrten sich sogar die Stimmen bei der Deutschen Bank, die für eine Integration der "verwertbaren BHF-Teile" plädierten.

Die Aktien von Hochtief verloren im MDax 0,50 Prozent auf 64,06 Euro, nachdem der Baukonzern wie erwartet dem Übernahmeangebot seines spanischen Konkurrenten und Großaktionärs ACS eine Absage erteilt hat.