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RZB-Börsenradio: Rote Vorzeichen, so weit das Auge reicht

In der Fachsprache heisst es: "Die Börsen gehen seitwärts." Und dieser Ausdruck trifft den Börsenverlauf für den Donnerstag sehr gut. Für den Wiener ATX ging es jedoch vor der Seitwärtsbewegung steil bergauf und so konnte er mit einem Plus von 1,48 Prozent bei 2.837 Punkten schliessen. Für die Kursgewinne verantwortlich waren vor allem Banken- und Rohstoffwerte. Zu den besten Werten gehörten OMV mit +4,46, Schoeller-Bleckmann mit +3,51 und Raiffeisen Bank International mit +3,41 Prozent. Zu den Flops zählten Telekom Austria mit -2,01, Zumtobel mit -3,94 und bwin mit -4,39 Prozent.

Die noch immer Verluste schreibende Austrian Airlines befindet sich bei den Passagierzahlen weiterhin im Steigflug. Im November beförderte die Lufthansa-Tochter rund 798.000 Fluggäste und damit um 6,8 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Der Anlagenbauer Andritz hat einen Auftrag in Höhe von 70 Mio. Euro in Taiwan an Land gezogen. Der Auftrag umfasst die Lieferung einer Glüh- und Beizlinie für Edelstahlwarm- und -kaltband. Die Inbetriebnahme ist für Ende 2012 geplant.

"Das Jahr 2010 war ein gutes Jahr für die OMV", sagte OMV-Generaldirektor Wolfgang Ruttenstorfer am Donnerstag im Klub der Wirtschaftspublizisten. Das Betriebsergebnis für 2010 soll die 2-Mrd.-Euro-Marke klar überschreiten. Einen Ausblick für die Dividende wollte Ruttenstorfer nicht in Zahlen fassen, aber "schlechter wird sie nicht, wenn der Gewinn steigt".

Die Österreichische Post will bis zum 1. August 2011 an den früheren Siemens-Hauptstandort in Erdberg umziehen. Dazu hat die Post rund 20.000 Quadratmeter Bestandsfläche für die Dauer von fünf Jahren von der CA Immo angemietet.

Der Frankfurter DAX musste seine 7000er-Punkte-Marke abgeben. Schuld daran waren vor allem die Autowerte. Cornelia Frey im RZB-Börsenradio: "Eine richtige Erklärung dafür konnte mir kein Händler nennen. Vielleicht waren es schlicht und einfach Gewinnmitnahmen." Nach sehr starken Autoabsatzzahlen aus China wird zunehmend befürchtet, dass die chinesische Regierung im kommenden Jahr keine Steuernachlässe mehr beim Kauf von kleineren Neuwagen gewähren wird.

Der DAX schloss bei 6964 Punkten mit einem Minus von 0,17 Prozent. Zu den besten Werten gehörten Allianz mit +3,16, die Commerzbank mit +2,46 und Adidas mit +2,38 Prozent. Zu den schlechtesten Werten zählten neben Volkswagen mit -3,91 auch Infineon mit -4,57 Prozent. Laut Händlermeinungen liegt das an Aussagen von Vorstandschef Peter Bauer. Dieser hatte angemerkt, Infineon sei "nicht auf eine astronomisch hohe Dividende aus". Ganz am Ende des DAX stand der Titel der Deutschen Lufthansa auf Grund des Schneechaos mit -4,81%. Dabei hatte die Airline gute Verkehrszahlen zum Monat November vorgelegt.

*) Trotz Schnee holten die Solarwerte im TecDax auf. Aktien von Unternehmen wie Q-Cells, Solarworld, Centrotherm oder Roth & Rau konnten als bisherige Underperformer kräftig zulegen.
*) Die Bayer AG will ihr Kunststoffgeschäft in China ausbauen. Bis 2016 wollen die Leverkusener bis zu einer Milliarde Euro in den Standort in Shanghai stecken. Bayer sieht im asiatisch-pazifischen Raum anhaltendes Wachstum und will mit der Investition die steigende Nachfrage bedienen.
*) Die RWE will sich bei der Suche nach Investoren für das eigene Hochspannungsnetz Amprion offenbar drei Finanzinvestoren ins Boot holen. Finanzkreisen zufolge sollen diese Pakete von jeweils 25% übernehmen, während der Versorger selbst etwas mehr als ein Viertel und damit die operative Führung an Amprion behält.
*) Eine Woche nach Beginn der Annahmefrist ist der spanische Baukonzern ACS mit seinem Übernahmeangebot für Hochtief weiter erfolglos. ACS bot acht eigene Aktien im Tausch für fünf Hochtief-Aktien. Die Investoren sind davon nicht überzeugt: Bis jetzt wurden keine Aktien eingetauscht.
*) Die Phoenix Solar AG baut in Griechenland einen Solarpark mit zwei Megawatt Spitzenleistung. Damit hat die griechische Tochtergesellschaft Phoenix Solar E.P.E. ihren bislang grössten Vertrag zum Bau einer netzgekoppelten Solaranlage erhalten.

Grosse Gewinne oder Verluste sah man auch bei den anderen europäischen Börsen nicht. Hier schlossen der Euro-Stoxx-50 bei 2840 Punkten mit einem Plus von 0,77 Prozent und der Londoner FTSE 100 bei 5808 Punkten mit einem Plus von 0,23 Prozent.

Hinweis: Dieser Beitrag erscheint in Kooperation mit der RZB. Der Reinhör-Link zu den kompletten Inhalten:
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