, boerse-express
Strabag und Porr rittern um Milliardenauftrag Stuttgart
Sagen dürfen beide nichts. Das hat sich der Auftraggeber ausbedungen. Aber angesichts der (vor allem in Deutschland) negativen Publicity rund um das Milliarden-Projekt Stuttgart21 sind auch Hans-Peter Haselsteiner und Karl-Heinz Strauss froh darüber, nicht ständig damit in Zusammenhang gebracht zu werden.
Doch seit Schlichter Heiner Geißler den milliardenschweren Umbau des oberirdischen Kopfbahnhofs Stuttgart in einen unterirdischen Durchgangsbahnhof empfahl, werden die Rechenmaschinen bei Strabag und Porr wieder angeworfen.
Ein Abbruch der Bauarbeiten wäre nach Geißlers Ansicht zu teuer, ein landesweiter Volksentscheid rechtlich nicht möglich. Nun gilt es bei Strabag und Porr, ein paar geforderte Nachbesserungen beim Projekt einzukalkulieren.
Strabag und Porr kämpfen gegeneinander, Ziel ist aber ein gemeinsames: Der Auftrag zum Umbau des Bahnhofprojekts - bisher schätzt die Bahn die Kosten für Stuttgart 21 auf 4,1 bis 4,5 Milliarden Euro. Dazu kommt die ICE-Neubautrasse nach Ulm um weitere 2,9 Milliarden Euro. Kritiker des Projekts fürchten sogar deutliche Kostenüberschreitungen und nennen zehn Milliarden Euro als Untergrenze.
Neben Strabag und Porr sollen auch noch die beiden deutschen Konkurrenten Bilfinger Berger und Hochtief in eigenen Konsortien um die Aufträge buhlen. Noch ist auch nicht klar, in welche Portionen die Aufträge verteilt werden. Die Chancen der Österreicher sollen gar nicht schlecht stehen, was nicht zuletzt an der deutschen Konkurrenz selbst liegt: Bilfinger Berger kam erst heuer beim Kölner U-Bahnbauskandal negativ in die Schlagzeilen, und Hochtief verscherzte es sich im Zuge der eingeleiteten Übernahme durch die spanische ACS mit einigen Teilen der Politik.
Strabag ist aber nicht nur hinter dem Bahnhofsprojekt an sich her, interessant scheint auch die Bebauung des angrenzenden Areals. Dabei geht es ebenfalls um eines der grössten privat finanzierten Immobilienprojekte Deutschlands. Für 500 Millionen Euro errichtet ein Konsortium aus Strabag, ECE und Bayerische Bau und Immobilien das sogenannte "Quartier am Mailänder Platz" - mit 43.000 Quadratmetern Verkaufsfläche, Gastronomie, Dienstleistung, Hotel, Büros sowie 500 Mietwohnungen und 2200 Tiefgaragenstellplätze. Der Ankauf des Grundstücks soll knapp 60 Millionen gekostet haben.
... und Aktionariat aus
Fix sind für die Strabag jedenfalls News zum eigenen Aktionariat: Denn der russische Oligarch Oleg Deripaska ist nun wieder Kernaktionär. Der Investor, der zwischenzeitlich nur noch eine Namensaktie hielt, hat seine Beteiligung um 17 Prozent aufgestockt. Gestern war Zahltag, Strabag hatte sich ausbedungen, erst heute darüber zu berichten. Die zum Deripaska-Imperium gehörende Rasperia Trading hat 19,38 Millionen Aktien um rund 373 Mio. Euro zurückgekauft - das sind 19,25 Euro pro Stück. Eine Kaufoption auf weitere 8 Prozent läuft bis 15. Juli 2014. (Deripaska hatte 2007 für rund 42 Euro je Aktie Rasperia ein Viertel der Strabag erworben, musste sich im Zuge der Kreditkrise dann aber von diesen Anteilen wieder trennen - die anderen Strabag-Grossaktionäre sprangen in der Zeit in die Bresche.)
Mit der Transaktion sinkt der Anteil von Strabag-Grossaktionär Raiffeisen/Uniqa per heute von 43,3 auf 30,5 Prozent und jener der Haselsteiner-Gruppe von 33,7 auf 29,5 Prozent.
Parallel zum Wiedereinstieg Deripaskas beteiligt sich die Strabag zu 26 Prozent am führenden russischen Strassenbaukonzern Transstroj, der zu Deripaskas
Basic Element gehört und für 2009 einen Umsatz in Höhe von 899 Mio. Euro ausweist. Dafür leistet Strabag eine Anzahlung von 70 Mio. Euro, der endgültige Kaufpreis wird nach erst einer Due-Diligence festgelegt.
Doch seit Schlichter Heiner Geißler den milliardenschweren Umbau des oberirdischen Kopfbahnhofs Stuttgart in einen unterirdischen Durchgangsbahnhof empfahl, werden die Rechenmaschinen bei Strabag und Porr wieder angeworfen.
Ein Abbruch der Bauarbeiten wäre nach Geißlers Ansicht zu teuer, ein landesweiter Volksentscheid rechtlich nicht möglich. Nun gilt es bei Strabag und Porr, ein paar geforderte Nachbesserungen beim Projekt einzukalkulieren.
Strabag und Porr kämpfen gegeneinander, Ziel ist aber ein gemeinsames: Der Auftrag zum Umbau des Bahnhofprojekts - bisher schätzt die Bahn die Kosten für Stuttgart 21 auf 4,1 bis 4,5 Milliarden Euro. Dazu kommt die ICE-Neubautrasse nach Ulm um weitere 2,9 Milliarden Euro. Kritiker des Projekts fürchten sogar deutliche Kostenüberschreitungen und nennen zehn Milliarden Euro als Untergrenze.
Neben Strabag und Porr sollen auch noch die beiden deutschen Konkurrenten Bilfinger Berger und Hochtief in eigenen Konsortien um die Aufträge buhlen. Noch ist auch nicht klar, in welche Portionen die Aufträge verteilt werden. Die Chancen der Österreicher sollen gar nicht schlecht stehen, was nicht zuletzt an der deutschen Konkurrenz selbst liegt: Bilfinger Berger kam erst heuer beim Kölner U-Bahnbauskandal negativ in die Schlagzeilen, und Hochtief verscherzte es sich im Zuge der eingeleiteten Übernahme durch die spanische ACS mit einigen Teilen der Politik.
Strabag ist aber nicht nur hinter dem Bahnhofsprojekt an sich her, interessant scheint auch die Bebauung des angrenzenden Areals. Dabei geht es ebenfalls um eines der grössten privat finanzierten Immobilienprojekte Deutschlands. Für 500 Millionen Euro errichtet ein Konsortium aus Strabag, ECE und Bayerische Bau und Immobilien das sogenannte "Quartier am Mailänder Platz" - mit 43.000 Quadratmetern Verkaufsfläche, Gastronomie, Dienstleistung, Hotel, Büros sowie 500 Mietwohnungen und 2200 Tiefgaragenstellplätze. Der Ankauf des Grundstücks soll knapp 60 Millionen gekostet haben.
... und Aktionariat aus
Fix sind für die Strabag jedenfalls News zum eigenen Aktionariat: Denn der russische Oligarch Oleg Deripaska ist nun wieder Kernaktionär. Der Investor, der zwischenzeitlich nur noch eine Namensaktie hielt, hat seine Beteiligung um 17 Prozent aufgestockt. Gestern war Zahltag, Strabag hatte sich ausbedungen, erst heute darüber zu berichten. Die zum Deripaska-Imperium gehörende Rasperia Trading hat 19,38 Millionen Aktien um rund 373 Mio. Euro zurückgekauft - das sind 19,25 Euro pro Stück. Eine Kaufoption auf weitere 8 Prozent läuft bis 15. Juli 2014. (Deripaska hatte 2007 für rund 42 Euro je Aktie Rasperia ein Viertel der Strabag erworben, musste sich im Zuge der Kreditkrise dann aber von diesen Anteilen wieder trennen - die anderen Strabag-Grossaktionäre sprangen in der Zeit in die Bresche.)
Mit der Transaktion sinkt der Anteil von Strabag-Grossaktionär Raiffeisen/Uniqa per heute von 43,3 auf 30,5 Prozent und jener der Haselsteiner-Gruppe von 33,7 auf 29,5 Prozent.
Parallel zum Wiedereinstieg Deripaskas beteiligt sich die Strabag zu 26 Prozent am führenden russischen Strassenbaukonzern Transstroj, der zu Deripaskas
Basic Element gehört und für 2009 einen Umsatz in Höhe von 899 Mio. Euro ausweist. Dafür leistet Strabag eine Anzahlung von 70 Mio. Euro, der endgültige Kaufpreis wird nach erst einer Due-Diligence festgelegt.
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