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Stabel: Morning News: Portugal, Porsche, Irland + deutsche Banken, ACS, Conergy, ThyssenKrupp, Gerresheimer, adidas, Sky Deutschland, Del Monte, Atomsteuer

Die Europäische Zentralbank (EZB) und eine Mehrheit der Euro-Länder dringen einem Zeitungsbericht zufolge darauf, dass auch Portugal wie Irland einen Antrag auf Hilfen stellt. Portugals Banken gelten zwar nicht als überschuldet wie die irischen, sind aber derzeit für ihre Geschäfte offenbar ebenfalls auf Geld der EZB angewiesen, wie die (FTD - Freitagausgabe) vorab berichtet.

Autos Porsche zieht die Tariferhöhung von 2,7 Prozent im kommenden Jahr von April auf Februar vor. Das teilte das Unternehmen am Donnerstag in Stuttgart mit und folgt Unternehmen wie Bosch. 'Wir wollen die Beweglichkeit und grosse Loyalität unserer Mannschaft während der Krise honorieren', sagte Personalvorstand Thomas Edig der Nachrichtenagentur dpa.

Banken Die Irland-Krise ist nach den Worten von ifo- Präsident Hans Werner Sinn nicht so dramatisch wie dargestellt. 'Die Lage ist überhaupt nicht so schlimm, wie getan wird', sagte der Ökonom der 'Welt' (Freitag). Die Probleme der deutschen Banken im Fall Irland würden überdramatisiert: 'Es wird immer von 130 Milliarden Euro geredet; so hoch seien die Forderungen der deutschen Banken, die angeblich gefährdet sind. Davon sind aber 100 Milliarden Euro Forderungen der Banken gegenüber ihren eigenen Zweckgesellschaften, die in Irland sitzen.' Diese hätten ihr Geld in der weiten Welt investiert und mit den irischen Problemen nichts zu tun.

Bau Der Hochtief-Jäger ACS will seine Schulden durch den Verkauf seiner Erneuerbare-Energien- Sparte reduzieren. Wie der spanische Baukonzern am Donnerstag mitteilte, will er sich auf dem Heimatmarkt von Wind- und Solaranlagen mit einer Gesamtleistung von 1757 Megawatt Leistung trennen. Dadurch sollen wettbewerbsrechtliche Hürden bei der Erhöhung des Anteils am spanischen Stromerzeuger Iberdrola beseitigt werden.

Industrie Conergy könnte laut einem Pressebericht in Kürze von seinen Gläubigern kontrolliert werden. Die Kreditgeber des stark verschuldeten Unternehmens hätten sich im Grundsatz darauf geeinigt, ihre Kredite in Aktien zu tauschen, schreibt die 'Financial Times Deutschland' (FTD, Freitagausgabe) unter Berufung auf eine mit der Sache vertraute Person. Eine Pleite wolle nach jetzigem Stand niemand riskieren. Der scheidende ThyssenKrupp-Chef Ekkehard Schulz soll in den Aufsichtsrat des Konzerns wechseln. Schulz solle von der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung bei der Sitzung des Aufsichtsrats an diesem Freitag vorgeschlagen werden, wie aus Kreisen zu hören war. Die Krupp-Stiftung ist mit einem Anteil von 25,33 Prozent wichtigste Grossaktionärin des Konzerns. Damit könnte Schulz von einer Ausnahmeregelung im Corporate-Governance-Kodex profitieren, der den Wechsel von Vorständen in den Aufsichtsrat vor Ablauf von zwei Jahren nur zulässt, wenn die Wahl auf Vorschlag eines Aktionärs erfolgt, der mehr als 25 Prozent hält. Der Verpackungsspezialist Gerresheimer investiert weiter in den Wachstumsmarkt der vorfüllbaren Glasspritzen. Am Standort Bünde sei eine vierte Produktionslinie für dies Systeme geplant, teilte der Konzern am Donnerstag in Düsseldorf mit.

Konsum Adidas hat die Jugend der Welt im Visier. Um die Zielgruppe der 14- bis 19-Jährigen künftig punktgenau zu erreichen, schichtet die Marke den Marketing-Etat um. Statt in Anzeigen und TV- Spots fliesst das Geld jetzt in Online-Werbung, sagte Vorstand Erich Stamminger.

Medien Der wegen angeblicher Bilanztricks in die Schlagzeilen geratene Bezahlsender Sky Deutschland erhält einen neuen Finanzchef. Das Finanzressort im Sky-Vorstand übernimmt vom 1. Februar 2011 an Steven Tomsic, wie Sky Deutschland am Donnerstagabend mitteilte. Bereits vom 6. Dezember an bereite sich Tomsic während einer zweimonatigen Übergangszeit als Interims- Stellvertreter auf die neue Aufgabe vor.

Nahrung Eine von dem US-Finanzinvestor KKR angeführtes Konsortium will den Tierfutter- und Nahrungsmittelkonzern Del Monte übernehmen. Die Interessenten wollten rund 19 US-Dollar pro Aktie oder 5,3 Milliarden Dollar inklusive Schulden bezahlen, teilte Del Monte am Donnerstag mit. Der Verwaltungsrat habe dem Angebot bereits zugestimmt.

Versorger Die Verhandlungen zwischen Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Unions- Ministerpräsidenten über eine Beteiligung der Bundesländer am Geld aus der Atomsteuer gestalten sich schwierig. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur dpa in der Nacht zu Freitag aus Unions-Quellen. Damit ist weiter ungewiss, ob bei der Bundesratssitzung am Freitag durch eine Anrufung des Vermittlungsausschusses die für Januar geplante Einführung der Atomsteuer verzögert wird