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Lohrke: ifo-Geschäftsklima- und Michigan Consumer Index übersteigen Erwartungen

Marktbericht

 

 

Der Anstieg des Reuters/University of Michigan Consumer Sentiment Index von 67,7 im letzten Monat auf 71,6 überstieg nicht nur die Erwartungen der Analysten, sondern zog auch den gesamten Einzelhandelssektor nach oben. Zusammen mit den Arbeitslosenzahlen vom letzten Freitag, als sich weit weniger als erwartet arbeitslos meldeten und steigenden Einkommen ist es für die meisten Marktteilnehmer ein Zeichen für ein anziehendes US-Wirtschaftswachstum. Wenngleich die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter den stärksten Einbruch seit zwei Jahren hinnehmen musste und der Verkauf von neugebauten Eigenheimen zum vierten Mal in Folge zurückging. Und sich der Konflikt in Korea mit der Entsendung eines US-Flugzeugträgers nicht gerade entspannt. Aber wie heißt ein alter Börsenspruch? Kaufen, wenn die Kanonen donnern. Das dies kein Unsinn ist, zeigt der Anstieg des Dow um +1,36 % (11.187), des Nasdaq um +1,93 % (2.543) und des S&P 500 um +1,49 % (1.197). 

 

Der Anstieg des ifo-Geschäftsklimaindex, der mit 109,3 Punkten auf den höchsten Stand seit der Wiedervereinigung stieg, ließ die Sorgen um Irland in den Hintergrund treten. Wobei 85 Mrd. Euro kein Pappenstiel sind. Insbesondere wenn man bedenkt, dass man uns noch Montag vor einer Woche von höchster Stelle weismachen wollte, dass Irland keine Hilfe braucht. Das bestätigt erneut, dass man Politikern eben nicht über den Weg trauen kann. Ansonsten stiegen die Automobilaktien getragen von den guten Verkaufszahlen des Panamera und Cayenne von Porsche. SAP hingegen fielen wegen der Strafzahlung an Oracle. Der Dax nahm stieg um +1,77 % (6.823), der Tec Dax um +1,11 % (786,40) und der C Dax um +1,74 % (596,88). 

 

Die guten Vorgaben von der Wall Street blieben auch in Tokyo nicht ungehört. Eine Konjunkturerholung in den USA würde auch Japan auf die Sprünge helfen. Nichteisenmetalle, Transportausrüstung und Maschinenbau führten die Gewinnerliste an. Verlierer waren Elektrizität und Gas, Banken und Nahrungswerte. Der Nikkei gewann um +0,50 % (10.079) hinzu. 

Pressetour 

Tiffany sieht funkelnde Holiday Season. Angesichts guter Verkaufszahlen im 3. Quartal, die sich in dem Umsatzzuwachs von +14 % auf 681,7 Mio. Dollar und einem Gewinnanstieg von +27,2 % widerspiegelt, ist Tiffany weiter optimistisch. 



Standpunkt: “Sales are running ahead of target”, heißt es bei Tiffany. Ist das nicht ein schöner Ausdruck. Wobei auch bei Tiffany die Schwellenländer die Treiber sind. Gaben die Umsätze im berühmten Flaggschiff in New York um -3 % nach und stiegen sie in den USA um +9 % bzw. auf same store Basis um +5 % so rauschten sie in der Asien-Pazifik-Region um 24 % und in Europa um +22 % nach oben. Und so scheint die Liedzeile wieder zuzutreffen: „Diamonds are the girls best friend“. 

Fitch ist für die Türkei positiv. Die Ratingagentur Fitch hat angesichts einer V-shaped revocery das Rating für die Türkei auf BB+ angehoben. Die Entwicklung der öffentlichen Finanzen und die Kreditwürdigkeit haben sich deutlich verbessert. 



Standpunkt: Erst gestern hatte ich in meiner Kolumne von der GfK-Studie zu der Entwicklung der Kaufkraft berichtet, dass die Türkei an Ländern wie Ungarn vorbeigezogen ist. Angesichts der Schuldenkrise in Europa und die Verwerfungen in Ländern wie Irland, Griechenland und Portugal können die Türken zu Recht stolz auf diese eindrucksvolle Entwicklung sein. Und so wäre es nun an der Zeit, dass den wirtschaftlichen Erfolgen auch Fortschritte im gesellschaftlichen Bereich hinsichtlich größerer Liberalität und Toleranz folgen. 

Sumitomo/SWCC starten Supraleiter Massenproduktion. Sumitomo Electric Industries Ltd. und SWCC Showa Holdings Co. zielen über den Start der Massenproduktion in 2011 auf ein großes Stück des Kuchens bei Supraleitern ab. 



Standpunkt: Im Gegensatz zu normalem Kupfer reduzieren Supraleiter den Stromverlust beim Stromtransport beträchtlich. Man spricht von 20 bis 25 %. Mit der Verdoppelung der Kapazität auf 1.000 Km Draht je Jahr wird Sumitomo Electric die derzeitige amerikanische Nummer 1 American Superconductor Corp. vom Thron stoßen. Zwar sind Supraleiter noch doppelt so teuer wie Kupfer. Doch durch die Kapazitätsausweitung wird der Preis um -30 % sinken. So dass davon auszugehen ist, dass die Nachfrage nach dem Produkt steigt. Der Markt in Japan wird bis 2030 auf 130 Mrd. Yen geschätzt. Auch in den USA soll die Nachfrage deutlich zunehmen. 

PBOC will zurück zur Normalität. Die chinesische Notenbank People’s Bank of China will nach einem 25-Monatshoch der 4,4 %-Inflation die Liquidität über die Reduzierung der Ausleihungen und höhere Zinsen begrenzen.  



Standpunkt: Auch, wenn die Maßnahmen in China doch recht diktatorisch sind, so gehen sie in die richtige Richtung. Die Verantwortlichen in China wissen, dass mit einer Überhitzung der Wirtschaft oder einer Blasenbildung niemanden gedient ist. Und so ist die Maßnahme die Neuvergabe von Krediten unter die 7,5 Billionen Yuan (=1,13 Billionen Dollar) Grenze dieses Jahres zu drücken, die richtige Vorgehensweise. Und so kann man nur hoffen, dass die oft kurzfristig orientieren Händler hier im Westen den eingeschlagenen, verantwortlichen Kurs honorieren, statt sich über ein möglicherweise geringeres Wachstum aufzuregen. Mir jedenfalls ist ein niedrigeres Wachstum mit gedämpfter Inflation und ohne Überhitzung lieber, als ein Strohfeuer, das zwar schnell viel Hitze produziert, dafür aber nachher um so mehr die Kälte spüren lässt. 

Konsumelektronik mit neuen Rekorden. Die Branche rechnet nicht nur mit einem guten Weihnachtsgeschäft (+14 % auf 8 Mrd. Euro), sondern in 2011 mit einem Umsatzwachstum von mindestens +3 %. 



Standpunkt: TV-Geräte sind mit einem Umsatzzuwachs von +12,5 % der große Renner. Wobei 3-D und Internet TV eine zunehmend große Rolle spielen. Angesichts des Preisverfalls im Markt kann aber das Umsatzwachstum mit dem Absatzwachstum nicht mithalten. 

 

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