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Hohla: Tageskommentar Devisen und Zinsen

Devisen

Hoffnung auf Atlantikinsel stützt Euro

Der irische Zentralbankchef Honohan sagte gestern im staatlichen irischen Fernsehen, er gehe davon aus, dass "ein Kredit zur Verfügung gestellt und wenn nötig in Anspruch genommen werden wird. Wir sprechen natürlich von einem sehr großen Kredit, einem zweistelligen Milliardenbetrag." Es wird erwartet, dass die Verhandlungen zwischen der EU, dem IWF und Irland sich bis nächste Woche hinziehen könnten. Irlands Regierung befürchtet, dass sie als Gegenleistung für Hilfsgelder die Unternehmenssteuern von derzeit 12,5% anheben muss. Die OECD warnt, dass ein zu harter Sparkurs wie in Griechenland, die Schuldenstaaten in einen jahrelangen Abschwung ziehen könnte. Aussichten: Die Erleichterung über den Verhandlungsbeginn in Irland war gestern an den Märkten spürbar. EUR/USD konnte sich gestern weiter erholen und etablierte sich über 1,3600. Der Widerstand 1,3660 wurde heute morgen durchbrochen. Die nächsten großen Widerstände liegen nun bei 1,3750 - 1,3770. Ab diesem Bereich würde sich der Euro von seiner "Irland-Schwäche" wieder verabschieden. Die Unterstützungen liegen bei 1,3650, 1,3600 und 1,3570. Es bleibt aber abzuwarten, was in Irland passiert.

Zentral- und Osteuropa

Osteuropa ist diesesmal von der Irlandkrise weniger stark betroffen als im Frühling von der Griechenlandkrise. Dies auch deshalb, weil griechische Banken weitaus stärker in Osteuropa aktiv sind als irische. Polen: Gestern sind die durchschnittliche Bruttolöhne weniger stark gestiegen als erwartet, womit kein inflationärer Druck für die Zinspolitik von dieser Seite besteht. EUR/PLN ist weiter in ruhigem Fahrwasser und verharrt unter der 100-Tage Durchschnittslinie von 3,98. Leichte PLN-Aufwertung bis 3,93 oder 3,91 ist möglich. Tschechien: EUR/CZK bleibt in einer engen Bandbreite zwischen 24,65 und 24,55. Tendenz Richtung 24,53. Ungarn: Der HUF erholt sich und EUR/HUF sinkt unter 275,00. Unterstützung: 274,00. Test von 273,00 - 274,00.

Zinsen

Neuemissionen kosten Spanien mehr Geld

Spanien hat gestern erfolgreich Staatsanleihen für rund 3,6 Mrd. Euro in einer Auktion platziert. Wegen der irischen Schuldenkrise musste Spanien jedoch tiefer in die Tasche greifen. Es wurden 2,58 Mrd. Euro einer 10-jährigen Anleihe mit einer Rendite von 4,62% und eine 30-jährige Anleihe über ein Volumen von 1,06 Mrd. Euro mit einer Rendite von 5,49% begeben. Gegenüber der letzten Auktion im September haben die Renditen um 47 Basispunkte bei 10 Jahren und um 40 BP bei der 30-jährigen Anleihe zugelegt.