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Börse Frankfurt im Eröffnungshandel mit Kursverlusten

Die Frankfurter Aktienbörse tendierte am Dienstag im frühen Geschäft mit schwächeren Kursen. Der DAX verlor bis 9.20 Uhr 45,13 Einheiten oder 0,66 Prozent auf 6.745,04 Zähler.

Schwache Vorgaben aus Übersee haben den deutschen Aktienmarkt am Dienstag mit Verlusten in den Handel starten lassen. Ein Analyst verwies auf den späten Ausverkauf an der Wall Street vom Vorabend, der von anhaltenden Sorgen um Staatsschulden getragen worden sei. Auch in Asien zeigten sich die Märkte überwiegend schwächer. Im Tagesverlauf könnten allerdings einige Konjunkturdaten für neue Impulse sorgen. Nach dem ZEW-Index in Deutschland folgen am Nachmittag aus den USA die jüngsten Erzeugerpreise für Oktober und Daten zur Industrieproduktion.

Nach gemischt ausgelegten Zahlen rutschten die Papiere von Infineon unmittelbar nach dem Auftakt bis auf 5,847 Euro ab, drehten zuletzt aber mit 0,89 Prozent ins Plus auf 6,023 Euro. Der Halbleiterspezialist will nach einem starken Schlussquartal das erste Mal seit zehn Jahren wieder eine Dividende an seine Aktionäre zahlen. Laut Händlereinschätzungen ist das vierte Quartal wie erwartet bis etwas besser ausgefallen. Ein Börsianer zielte vor allem auf den Nettogewinn ab, der klar über den Prognosen gelegen habe. Beim Ausblick schieden sich die Meinungen: So sprach ein Händler davon, dass er etwas zurückhaltender als von ihm erwartet ausgefallen sei, während ein zweiter ihn eher positiv wertete.

Nach Zahlen tauchten Kabel Deutschland dagegen auf den Verkaufslisten auf. Die im MDAX notierten Papiere fielen um 1,30 Prozent auf 31,88 Euro. Der Kabelnetzbetreiber hatte im zweiten Quartal zwar mehr umgesetzt, aber ein leicht rückläufiges Betriebsergebnis erzielt. Das Unternehmen sieht sich weiterhin auf Wachstumskurs und bekräftigte daraufhin seine Jahresprognose. Ein Händler urteilte, dass das Unternehmen damit zwar die Markterwartungen erfüllt habe, sah dies nach der jüngst guten Kursentwicklung jedoch eher als Enttäuschung an.

Im TecDAX kamen vorbörslich die Aktien von Solarworld mit 1,80 Prozent unter Druck. Das Photovoltaik-Unternehmen will den Betreiber von regenerativen Kraftwerken Solarparc übernehmen und bietet den Aktionären je Anteilschein ein Solarworld-Papier. Solarworld ist bereits mit 29 Prozent an Solarparc beteiligt und befindet sich damit nur knapp unterhalb der Schwelle, deren Überschreiten ein Übernahmeangebot verpflichtend macht. Größere Probleme dürfte es bei dem Vorhaben nicht geben, werden doch beide Unternehmen vom selben Manager geführt. Mit einer Prämie von 38 Prozent gegenüber dem Schlusskurs vom Vortag bezeichnete ein Börsianer den Zukauf als eher teuer.