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Irland-Sorgen - Staatsanleihen-Exposure von Erste und Raiffeisen gering

Die Haushaltslage in Irland sorgt zunehmend für Unruhe an den Finanzmärkten. Die Zinsen für irische Staatsanleihen sind mittlerweile auf Rekordniveau. Am Mittwoch waren die Renditen auf gut acht Prozent gestiegen, den höchsten Stand seit 1999. Grund ist offenbar die Angst der Investoren vor einem Schuldenschnitt. Damit würden die Gläubiger im Fall einer Zahlungsunfähigkeit Irlands teilweise leer ausgehen.

Derartige Sorgen belasten naturgemäss Bankaktien: In Wien sind Erste Group und Raiffeisen Bank International am Nachmittag mit jeweils mehr als 4% unter Druck. Das Irland-Exposure der beiden Austro-Banken nimmt sich im Vergleich zur Konkurrenz allerdings bescheiden aus, wie ein Blick in das Sovereign Exposure zeigt, das die Banken im Zuge der Stresstests gemeldet haben.

So wies die Erste Group per Ende März 2010 ein Netto-Exposure in Irland von 105 Mio. Euro aus (nur Staatsanleihen). Die RZB meldete überhaupt kein Irland-Engagement im Bereich der Staatsanleihen.

Im Mai bezifferte Raiffeisen das Irland-Exposure (inklusive Ausleihungen an Unternehmen, etc.) mit 793 Mio. Euro, wovon weniger als ein Zehntel in Staatsanleihen veranlagt sei.

Im Folgenden eine Übersicht, welche europäischen Banken in Irland mit welchen Summen unter dem Strich engagiert sind.

Die Zahlen basieren auf Angaben der Institute von Ende März im Rahmen der EU-Stresstests. Sie beziehen sich ausschliesslich auf Staatsanleihen.

Das Engagement der Hypo Real Estate lag damals bei mehr als zehn Milliarden Euro, ist mittlerweile aber nach der Auslagerung in eine Bad Bank auf ein vernachlässigbares Niveau geschrumpft.
Royal Bank of Scotland: 5,020 Mrd Euro
Allied Irish Bank : 4,136 Mrd Euro
Bank of Ireland: 1,186 Mrd Euro
Credit Agricole: 929 Mio Euro
Danske Bank: 655 Mio Euro
HSBC: 593 Mio Euro
BNP Paribas: 571 Mio Euro
Group BPCE: 491 Mio Euro
Societe Generale: 453 Mio Euro

(bs/Reuters/APA)

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