, boerse-express

RZB-Börsenradio: Verdauen angesagt

Heute war durchschnaufen angesagt. Das tat der ATX auch. Er schloss 1,54 Punkte oder 0,06 Prozent tiefer auf 2.718,35 Punkte, so der Börsenradio-Spreche. Die Tops: Andritz (überraschend gute Zahlen), Intercell, Flughafen Wien. Ganz unten zu finden: Raiffeisen, Erste Group, Verbund.

Strabag verstärkt seine Geschäfte in Russland. Der Baukonzern wird eine Anzahlung von 70 Mio. für eine 26%ige Beteiligung am führenden russischen Straßenbaukonzern Transstroy, einem Unternehmen der diversifizierten Industrieholding Basic Element, leisten. Russland zeige bereits erste Anzeichen einer Erholung von der Finanz- und Wirtschaftskrise. Man sei vom enormen Potential am russischen Markt überzeugt, heisst es aus dem Unternehmen.

Die Wochenschau kommt von Helge Rechberger, Leiter der Aktienmarkt-Analyse der RBI. Er geht von einer ruhigeren Woche aus, da weniger Daten zu erwarten sind. Aus den USA seien lediglich Import-Daten und Handelsbilanz-Daten zu erwarten. "Für die Börsen ist nichts besonderes dabei", so Rechberger. Sein Motto für diese Handelswoche: "Verdauen der vielen Daten der letzten Wochen und auf die in Europa zu Ende gehende Berichtssaison schauen". In Europa seien BIP-Daten zu erwarten.

Der DAX verlor 3,70 Punkte (minus 0,05 Prozent) auf 6.750,50 Einheiten. Die Tops: Infineon. ThyssenKrupp, Adidas. Die Flops: E.ON, RWE, Commerzbank. Letztere habe laut Börsen-Experte Holger Scholze mit ihren Zahlen enttäuscht und werde von den Derivatehändler derzeit gemieden.

Die News:
Die Commerzbank hat mit ihren Zahlen enttäuscht. Nach Milliardenverlusten in den Jahren 2008 und 2009 hat die Commerzbank in den ersten neun Monaten 2010 einen den Commerzbank-Aktionären zurechenbaren Gewinn von 1,17 Mrd. Euro erzielt. Im Vorjahreszeitraum lief noch ein Verlust von 2,68 Mrd. Euro auf. Im dritten Quartal 2010 lag der Gewinn bei 113 Mio. Euro, nach einem Verlust von knapp 1,1 Mrd. Euro vor Jahresfrist. Allerdings hatte das Geldhaus im ersten Quartal 708 Mio. Euro und im zweiten Quartal noch 352 Mio. Euro Gewinn ausgewiesen. Die Mehrheit der Analysten hatte einen höheren Gewinn erwartet. CFO Erik Strutz zählt im Börsen-Radio die Erfolge der Bank auf.

BMW hat ebenfalls Zahlen vorgelegt. Die positive Marktentwicklung wirke sich auf BMW International aus. Es soll ausgebaut werden und die Jahresprognose wurde angehoben.

Der deutsche Sportartikelhersteller Adidas will seinen Umsatz bis zum Jahr 2015 um 45 bis 50 Prozent auf 17 Mrd. Euro steigern. Dabei soll der Gewinn schneller wachsen als die Erlöse, wie das Unternehmen am Montag bei der Vorstellung seiner neuen Fünf-Jahres-Strategie in Herzogenaurach mitteilte. Die Erträge sollen jährlich um durchschnittlich 15 Prozent zunehmen. Insbesondere will Adidas schneller wachsen als der Hauptkonkurrent Nike, die derzeitige Nummer eins weltweit. Zum Umsatzwachstum soll der Ausbau Reeboks als führende Fitness- und Trainingsmarke ebenso beitragen wie der Gewinn von weiteren Marktanteilen beim Laufsport und Basketball, so der Firmensprecher.

Die wachsende Nachfrage aus Asien nach Solartechnik stimmt den deutschen Spezialmaschinenbauer Manz zuversichtlich. Der Vorstand des im Vorjahr in die Verluste geratenen Unternehmens hob am Montag zum zweiten Mal sein Umsatzziel an und peilt 2010 nun mindestens 170 bis 175 (bisher: 140) Mio. Euro an. Zudem soll operativ ein ausgeglichenes Ergebnis (Ebit) erzielt werden.

Für den deutschen Telekommunikationsanbieter QSC zahlt sich die Konzentration auf lukrative Geschäftskunden immer mehr aus. Allein im dritten Quartal sei ein Überschuss von 5,8 (Vorjahreszeitraum 2,1) Mio. Euro erzielt worden - mehr als im gesamten Geschäftsjahr 2009, als unter dem Strich 5,5 Mio. Euro verdient wurden. Der Umsatz stieg leicht um 1 Prozent auf 105,6 Mio. Euro. An seiner Prognose hält der Vorstand des TecDax-Konzerns fest: Der Überschuss soll dieses Jahr auf mehr als 16 Mio. Euro steigen.

Der Windpark-Projektierer PNE Wind AG hatte in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2010 Rückenwind. Das Betriebsergebnis (EBIT), die für Windpark-Projektierer ausschlaggebende Kennzahl, konnte die Gesellschaft auf 7,9 Mio. Euro steigern, nach dem im Vorjahreszeitraum ein EBIT von 5,1 Mio. Euro erzielt worden war. Auch das Ergebnis vor Steuern (EBT) wurde von der PNE Wind AG mit 4,2 Mio. Euro im Vergleich zu den ersten neun Monaten 2009 mit 2,2 Mio. Euro deutlich übertroffen. Die Eigenkapitalquote lag zum Stichtag bei rund 39 Prozent.

Die TAG Immobilien AG hat ihre Gewinnprognose für das Gesamtjahr 2010 angehoben. Aufgrund der positiven Entwicklung in den ersten neun Monaten rechne man nun mit einem Ergebnis vor Steuern (EBT) von rund 20 Millionen Euro. Bislang waren nur 10 Millionen Euro in Aussicht gestellt worden. Der Nettoinventarwert NAV je Aktie soll zum Jahresende 2010 6,30 Euro betragen.

Nach drei Quartalen hat Greiffenberger einen Umsatzanstieg um 30 Prozent auf 101,5 Millionen Euro erwirtschaftet. Die Book-to-Bill-Ratio beziffert das Unternehmen mit 1,14, es wurden Aufträge im Wert von 115,5 Mio. Euro verbucht. Für das Gesamtjahr bleibt man bei den bisherigen Planungen: Der Umsatz solle 130 bis 140 Mio. Euro erreichen. Auf EBITDA-Basis will man einen Überschuss zwischen 12,5 Mio, Euro und 16,5 Mio. Euro erwirtschaften. Laut Unternehmen "sprudeln" die Auftragseingänge.

Die heimische AutoBank erklärt, warum sie an die Frankfurter Börse geht. Ausschlaggebend seien zwei Gründe: Zum einen sei der Frankfurter Börsenplatz wesentlich aufnahmefähiger als die Wiener Börse. Zum anderen sei ein Listing in Frankfurt mit einem gewissen Marketing-Effekt und einer gewissen Aufmerksamkeit verbunden.

Die Sendung runden Berichte zum Verlauf von EuroStoxx50 und FTSE100 in London ab. Beide gaben nach.

Hinweis: Dieser Beitrag erscheint in Kooperation mit der RZB. Reinhör-Link zu den kompletten Inhalten: http://www.rzb.at/boersenradio

Das RZB-Börsenradio liefert Ihnen eine tägliche Zusammenfassung der Ereignisse an der Wiener Börse und den wichtigsten europäischen Börsenplätze. Der aktuelle Audio-Beitrag ist täglich nach Börseschluss, spätestens ab 19.00 h, abrufbar.