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Gillinger: ATX: Das ist heute zu beachten - das andere Osteuropa-Risiko

Philips war gestern nicht unbedingt das, was man unter einem gelungenen Start in die Berichtssaison versteht. Das Q3 übertraf zwar bei den meisten Kennziffern die Vorgaben (das Vorjahr ohnehin), der Elekotronikkonzern und Gegner von Zumtobel am Leuchtenmarkt ist aber etwas skeptisch, was seine Entwicklung im Q4 betrifft. Mehr zur europäischen Earnings Season unter http://www.boerse-express.com/pages/913143

Besser lief es wieder einmal in den USA – Citigroup übertraf die Prognosen ganz klar. Dafür schaffte es die US-Industrieproduktion nicht, ein 15. Monat ohne Rückgang zu “überstehen”. Und der NAHB-Wohnungsmarktindex stieg zwar von 13 auf 16 Punkte, doch wenn man bedenkt, dass die Wachstumsschwelle bei 50 beginnt …

Das werden wir wohl heute bei den Bau-Beginnen im September zu spüren bekommen (14.30 Uhr): Der Konsens geht von einem leichten Rückgang von 598.000 auf 580.000 aus; Die –Genehmigungen sollen hingegen von 571.000 auf 575.000 steigen. Das ABC-Verbrauchervertrauen kommt erst um 23.00 Uhr – für unsere Börse zu spät. Nicht zu spät, da bereits um 11.00 Uhr, kommt der Euroraum mit der Bauleistung im August; minus 7,5 Prozent waren es im Juli. Mit kriegsentscheidend wird heute aber der ZEW-Index für Oktober sein. In der Eurozone ist ein Rückfall von 4,4 auf minus 2,0 Punkte erwartet. Ähnliches wird zu den deutschen Zahlen prognostiziert: Die Ausblickskomponente wird mit minus 7,0 nach minus 4,3 Punkten gesehen, die Beurteilung der aktuellen Lage mit 64,0 nach 59,9 Zählern. Europas Mikro-Front ist relativ ruhig: Yara, Whitbread, Kone und SKF eignen sicht nicht einmal als ATX-Peergroup-Unternehmen, update Software nimmt die Sache daher selbst in die Hand (Q3), ist aber nicht ATX. Die USA liefern Harley-Davidson, Lockheed Martin, NY Times, Coca Cola, Bank of America, Bank of NY Mellon, Goldman Sachs, SLM und Occidental Petroleum (am Donnerstag gibt's das Trading Statement der OMV).

AT&S legt zwar erst am Donnerstag seine Halbjahreszahlen, rückt durch die gestern nach Börseschluss veröffentlichten Quartalszahlen von Apple aber bereits heute in den Fokus. Apple steigerte den Umsatz im vierten Durchgang dank eines brummenden Geschäfts mit Smartphones und Kleincomputern um 67 Prozent. iPhones und iPads sind für AT&S derzeit die Wachstumstreiber.

Osteuropa-Risiko mal anders – von Seiten der Steuer. Wenn auch ein Fall Yukos auszuschliessen ist. Ungarn hat rückwirkend mit heuer eine befristete „Krisensteuer“ für die kommenden drei Jahre eingeführt. Die neue Steuer soll knapp 600 Millionen Euro bringen und trifft Energie, Telekom und Einzelhandel. Letzterer ist uns aus ATX-sorry relativ egal, dem Rest nicht unbedingt. Und wer greift als nächster zur Krisensteuer? Und wen triffts? Bankensteuer haben wir ja bereits

Apropos Krise: Mirko Kovats ist auf intensiver Geldsuche für A-Tec, wo es eine Unternehmensanleihe über 91 Mio. Euro zu refinanzieren gilt. Er habe 23, 24 Investoren angesprochen, zitiert ihn der „Kurier“.

2715 Punkte sind weiter unser Etappen-Ziel im ATX, plus 0,67 Prozent auf 2671 waren es gestern. Bleibt nur eines zu wünschen Schönen Tag

Was bisher geschah: 25. Jänner Kauf ATX XXL WAVE Put mit 24,2/24,4; Stopp-Loss 4800 Punkte (ISIN DE000DB91DA0) - verkauft - Gewinn 5,1% 28. Jänner Kauf ATX XXL WAVE Call mit 5,52/5,72; Stopp-Loss 2070 Punkte (ISIN DE000B2QA21) – verkauft – Verlust 5,15% 2. Februar Kauf ATX XXL WAVE Call mit 1,51/1,71; Stopp-Loss 2480 Punkte (ISIN DE000DB6G389) – ausgestoppt am 4.2. – Verlust 29,8% 2. Februar Kauf ATX XXL WAVE Put mit 2,32/2,52; Stopp-Loss 2680 Punkte (ISIN DE000DB6A234) - verkauft - Gewinn 23,4% 7. Februar: Kauf ATX XXL Wave Call mit 12,14/12,26, Stopp-Loss 1230 Punkte (ISIN DE000DB4JAF5) verkauft - Gewinn: 1,5% 16. Februar: Kauf ATX XXL Wave Call mit 3,05/3,25; Stopp-Loss 2280 Punkte (ISIN DE000DB4QW56) - verkauft - Verlust 7,2% 4. März: Kauf ATX XXL Wave Call mit 2,29/2,49; Stopp-Loss 2280 Punkte (ISIN DE000DB4QW56) 10. März: Verkauf Hälfteposition Call DE000DB4QW56 - Gewinn 10,2% 29. März: Verkauf der zweiten Hälfte Call DE000DB4QW56 -Gewinn 37,4% 6. April: Kauf ATX XXL Wave Call mit 4,38/4,58; (ISIN DE000DB4QW56) 15. April: Verkauf der Hälfte-Position von DE000DB4QW56 - Gewinn 13,21%. 21. April: Verkauf der zweiten Hälfte-Position von DE000DB4QW56 - Gewinn 8,84%. 27. April: Kauf ATX XXL Wave Call mit 5,28/5,48; (ISIN DE000DB4QW56) - halbe Position (Stopp-Loss 2280) 28. April: Kauf ATX WAVE XXL Put (ISIN DE000DB6PY46) mit 2,69 auf 2,89 03. Mai Verkauf ATX WAVE XXL Put (ISIN DE000DB6PY46) - Gewinn 10,03%. 10. Mai Kauf ATX WAVE XXL Put (D000DB96LA2) mit 6,25 auf 6,45 - halbe Position. 21. Mai Verkauf ATX XXL Wave Call (DE000DB4QW56) - Verlust 19,89% 25. Mai Verkauf ATX WAVE XXL Put (D000DB96LA2) - Gewinn 26,28% 26. Mai Kauf ATX WAVE XXL Put (D000DB96LA2) mit 7,10 auf 7,30 7. Juni Verkauf WAVE XXL Put (D000DB96LA2) - Gewinn 15,89% 7. Juni Kauf WAVE XXL Call (DE000DB2QA21) mit 2,44 auf 2,64 - halbe Position. 8. Juni Verkauf WAVE XXL Call (DE000DB2QA21) - Gewinn 1,89% 21. Juni Kauf WAVE XXL Put (DE000DB85S8) mit 2,40 - 2,60 24. Juni Verkauf WAVE XXL Put (DE000DB85S8) - Gewinn 22,31% 17. August Kauf WAVE XXL Put (DB96LA) um 5,83 17. August Kauf ATX WAVE XXL Call (DB9L3L) um 5,06 - Verkauf um 4,87 - Verlust 3,6 Prozent. 13. September Kauf ATX WAVE XXL Call (DB2Qa2) um 5,20. 8. Oktober Verkauf WAVE XXL Put (DB96LA) - Verlsut 25,7%

Was wurde bisher gelernt? Risiko und spekulieren sind Tabus. Der "Bauch" gehört ausgeschaltet Der ATX macht bei einem RSI von etwa 40 regelmässig halt und strebt wieder nach oben. Divergenzen zwischen der Entwicklung von RSI und ATX sind ernst zu nehmen. Bei Produkten mit eingebautem Stopp-Loss-Kurs darf es keinen Zeitmangel geben.

Rein um nicht mit einem heimischen Anbieter in den ‚Clinch’ zu kommen, bediene ich mich zumindest in einem ersten Schritt einzig im Produktsortiment der Deutsche Bank, mit dem Nachteil, dass es im Vergleich klein ist. Auf den ATX gibt es von der Deutsche Bank sogenannte WAVEs, XXL steht dann zumeist für endlose Laufzeit (siehe http://www.xmarkets.at). Als kleine Besonderheit weisen diese Papiere einen Hebel sowie eine Knock-out-Schwelle auf. Im „Handbuch“ ( Technical Analysis of the Futures Markets) steht, dass primäre Aufgabe ist, den langfristigen Trend des Marktes zu eruieren. Bloomberg liefert Daten bis 1986 – also bitte – siehe Chart.

Zweiter Schritt (laut Handbuch): Stimmt dieser langfristige mit dem mittelfristigen Trend überein? Und empfiehlt fünf Jahre (siehe Chart).

Lang- und Mittelfrist-Trend stimmen somit NICHT überein.

Der Mittelfristtrend ist dann noch im kurzfristigeren Neun-Monat-Bereich abzutesten (siehe Chart). Und warum das Ganze? Der Sinn eines Trendfolgers ist es, neue Trends schnellstmöglich zu identifizieren, das deckt der MACD ab. Im Gegensatz dazu ist der RSI ein Oszillator (misst Kursausschläge rund um ein statistisches Mittel), dessen Hauteinsatzgebiet der trendlose Markt ist. Während Trendphasen warnt ein Oszillator aber vor kurzfristigen Marktextrempunkten. Das muss noch keine Trendumkehr bedeuten, aber vielleicht etwas wie kurzfristige Gewinnmitnahmen.