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Analyse der Woche: Gutes Timing bei SBO - Umfassendes zu CEE-Banken
Vorsichtiges Warmlaufen für die Berichtssaison, die hoffentlich die Erwartungen erfüllt - so könnte man das Börsegeschehen bezeichnen. Der ATX schaffte in der Vorwoche ein kleines Plus, am besten performte die SBO-Aktie. Die Aufhebung des Verbots von Tiefseebohrungen im Golf von Mexiko durch die US-Regierung dürfte die Aktie zumindest unterstützt haben.
Ein gutes Timing in Sachen SBO bewies HSBC-Analyst Svenjo Behrens: Er erhöhte das Kursziel zu Wochenbeginn von 49 auf 54 Euro (aktuell das zweithöchste, das für SBO ausgegeben ist) und bestätigte die Overweight-Empfehlung. Wer am Montag bei SBO zugriff, konnte auf Wochensicht rund 6% machen.
HSBC hatte SBO zuvor auf einer Roadshow begleitet und fand Bestätigung für die bullishe Einstellung. Zusätzlich schauten sich die Analysten die Hintergründe für den jüngsten Zukauf von SBO - Drilling Systems International (DSI) aus Dubai - an. DSI ist Weltmarktführer (Anteil von mehr als 60 Prozent) als Anbieter von Spezialgeräten für die Downhole Circulation Technology bei Öl- und Gasbohrungen. Damit wird nichts anderes als die korrekte Fliessrichtung der den Bohrkopf kühlenden Bohrflüssigkeit gewährleistet, da das Tool bei Eintritt von Fremdflüssigkeiten die entsprechenden Risse abdichten kann. Die HSBC-Analysten erwarten eine deutlich steigende Marktpenetrationsrate für diese Produkte. Weiters verweisen sie auf die Distributionssynergien, die für SBO damit möglich sind. Mit Blick auf die EBIT- und Gewinnschätzungen siedeln sich die Analysten für 2011 und 2012 deutlich über dem Konsensus an.
Was tat sich weiters auf der Analysefront?
Die auf Bankwerte spezialisierte Keefe, Bruyette & Woods (KBW) veröffentlichte einen umfangreichen CEE-Bankenreport mit Einschätzungen zu Erste Group (Market Perform, Kursziel 36 Euro), Raiffeisen Bank International (Underperform, Kursziel 30 Euro) und OTP Bank (Market Perform, Kursziel 6000 Forint). Die Coverage wurde damit auch an Ronny Rehn übertragen - die Austro-Banken kennen ihn, war er doch früher bei Morgan Stanley der für sie zuständige Analyst.
Die KBW-Analyse zu den CEE-Banken fällt wahrscheinlich nüchterner als von diesen erhofft aus: Die Herausforderungen in der Region werden noch einige Jahre andauern, zudem wird es wohl zu Enttäuschungen bei der Einbringlichkeit bereits restrukturierter Kredite geben, so die Analysten. Sie schätzen etwa, dass in Ungarn 40% dieser Kredite, bei denen in der Vergangenheit Fälligkeiten gestreckt, Zinszahlungen ausgesetzt, etc. wurden, wieder ausfallen. In der Ukraine werden es gar 60% sein.
Insgesamt siedeln sich Rehn und seine Kollegen für RBI und OTP deutlich unter den Konsensusprognosen an: Für Raiffeisen erwarten sie etwa 2011 einen Vorsteuergewinn von 1,05 Mrd. Euro vs. Konsensus von 1,59 Mrd. Euro. Für die Erste Group liegt die 2011er Prognose für den Vorsteuergewinn von 1,93 Mrd. Euro hingegen nur 7% unter der allgemeinen Markterwartung.
Die KBW-Annahmen zur weiteren Entwicklung der non performing loans werden sicher bei den betroffenen Banken auf unterschiedliche Antworten stossen - wer Recht hat, kann ohnehin nur die Zukunft weisen. Lesenswert sind Report und die darin getätigten Überlegungen jedenfalls. Mehr dazu auch hier: http://www.boerse-express.com/pages/912477
Wahrscheinlich wenig auszusetzen hat Immofinanz-Chef Eduard Zehetner an der Initial Coverage durch die Deutsche Bank. Die Analysten Matthias Pfeifenberger, Christian Bader und Gunnar Romer gaben am Freitag ein Buy mit Kursziel 3,5 Euro aus. Details unter http://www.boerse-express.com/pages/912700
Ein schönes Wochenende! (bs)
Die Börse Express Redaktion kürt jeweils zum Wochenschluss eine "Analyse der Woche" bzw. geht auf bestimmte Analyse-Themen schwerpunktmässig ein. Dabei wollen wir rückblickend nochmals auf jene Reports hinweisen, die entweder deutliche Kursreaktionen ausgelöst, überraschende Aspekte oder neue Ansätze enthalten haben.
Die BE-Redaktion erhebt natürlich keinen Vollständigkeitsanspruch, wir können nur jene Analysen in unsere Überlegungen einbeziehen, von denen wir wissen. Auch wird die "Analyse der Woche" nie frei von subjektiven Einschätzungen sein. Aber das ist die Börse auch nicht.
A: http://www.boerse-express.com/chartcontest
D: http://www.boerse-express.com/play/quiz/start/chartcontestDE
US: http://www.boerse-express.com/play/quiz/start/chartcontestUS
Ein gutes Timing in Sachen SBO bewies HSBC-Analyst Svenjo Behrens: Er erhöhte das Kursziel zu Wochenbeginn von 49 auf 54 Euro (aktuell das zweithöchste, das für SBO ausgegeben ist) und bestätigte die Overweight-Empfehlung. Wer am Montag bei SBO zugriff, konnte auf Wochensicht rund 6% machen.
HSBC hatte SBO zuvor auf einer Roadshow begleitet und fand Bestätigung für die bullishe Einstellung. Zusätzlich schauten sich die Analysten die Hintergründe für den jüngsten Zukauf von SBO - Drilling Systems International (DSI) aus Dubai - an. DSI ist Weltmarktführer (Anteil von mehr als 60 Prozent) als Anbieter von Spezialgeräten für die Downhole Circulation Technology bei Öl- und Gasbohrungen. Damit wird nichts anderes als die korrekte Fliessrichtung der den Bohrkopf kühlenden Bohrflüssigkeit gewährleistet, da das Tool bei Eintritt von Fremdflüssigkeiten die entsprechenden Risse abdichten kann. Die HSBC-Analysten erwarten eine deutlich steigende Marktpenetrationsrate für diese Produkte. Weiters verweisen sie auf die Distributionssynergien, die für SBO damit möglich sind. Mit Blick auf die EBIT- und Gewinnschätzungen siedeln sich die Analysten für 2011 und 2012 deutlich über dem Konsensus an.
Was tat sich weiters auf der Analysefront?
Die auf Bankwerte spezialisierte Keefe, Bruyette & Woods (KBW) veröffentlichte einen umfangreichen CEE-Bankenreport mit Einschätzungen zu Erste Group (Market Perform, Kursziel 36 Euro), Raiffeisen Bank International (Underperform, Kursziel 30 Euro) und OTP Bank (Market Perform, Kursziel 6000 Forint). Die Coverage wurde damit auch an Ronny Rehn übertragen - die Austro-Banken kennen ihn, war er doch früher bei Morgan Stanley der für sie zuständige Analyst.
Die KBW-Analyse zu den CEE-Banken fällt wahrscheinlich nüchterner als von diesen erhofft aus: Die Herausforderungen in der Region werden noch einige Jahre andauern, zudem wird es wohl zu Enttäuschungen bei der Einbringlichkeit bereits restrukturierter Kredite geben, so die Analysten. Sie schätzen etwa, dass in Ungarn 40% dieser Kredite, bei denen in der Vergangenheit Fälligkeiten gestreckt, Zinszahlungen ausgesetzt, etc. wurden, wieder ausfallen. In der Ukraine werden es gar 60% sein.
Insgesamt siedeln sich Rehn und seine Kollegen für RBI und OTP deutlich unter den Konsensusprognosen an: Für Raiffeisen erwarten sie etwa 2011 einen Vorsteuergewinn von 1,05 Mrd. Euro vs. Konsensus von 1,59 Mrd. Euro. Für die Erste Group liegt die 2011er Prognose für den Vorsteuergewinn von 1,93 Mrd. Euro hingegen nur 7% unter der allgemeinen Markterwartung.
Die KBW-Annahmen zur weiteren Entwicklung der non performing loans werden sicher bei den betroffenen Banken auf unterschiedliche Antworten stossen - wer Recht hat, kann ohnehin nur die Zukunft weisen. Lesenswert sind Report und die darin getätigten Überlegungen jedenfalls. Mehr dazu auch hier: http://www.boerse-express.com/pages/912477
Wahrscheinlich wenig auszusetzen hat Immofinanz-Chef Eduard Zehetner an der Initial Coverage durch die Deutsche Bank. Die Analysten Matthias Pfeifenberger, Christian Bader und Gunnar Romer gaben am Freitag ein Buy mit Kursziel 3,5 Euro aus. Details unter http://www.boerse-express.com/pages/912700
Ein schönes Wochenende! (bs)
Die Börse Express Redaktion kürt jeweils zum Wochenschluss eine "Analyse der Woche" bzw. geht auf bestimmte Analyse-Themen schwerpunktmässig ein. Dabei wollen wir rückblickend nochmals auf jene Reports hinweisen, die entweder deutliche Kursreaktionen ausgelöst, überraschende Aspekte oder neue Ansätze enthalten haben.
Die BE-Redaktion erhebt natürlich keinen Vollständigkeitsanspruch, wir können nur jene Analysen in unsere Überlegungen einbeziehen, von denen wir wissen. Auch wird die "Analyse der Woche" nie frei von subjektiven Einschätzungen sein. Aber das ist die Börse auch nicht.
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