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Vieles spielt SBO in die Hände

Bester ATX-Titel seit Jahresbeginn ist SBO. Der Ölfeld-Zulieferer liegt rund 45 ­Prozent im Plus, deutlich vor den weiteren Plätzen (die Nummer zwei etwa, RHI, kommt auf etwas über 30 Prozent) und noch deutlicher vor dem Schnitt, der nur knapp über der Null-Linie liegt. Vor allem in den ­vergangenen Wochen gab die Aktie so ­richtig Gas. Diese Entwicklung wird auch immer wieder durch das sich immer ­weiter aufhellende Umfeld bestätigt. Vergangene Nacht etwa zogen die USA weitere Konsequenzen aus der BP-Ölkatastrophe: ­Innenminister Ken Salazar stellte ein ­Vorschriften-Paket vor, das Bohrungen in der Tiefsee sicherer machen soll. Die ­neuen Regeln legen die Messlatte für die Öl- und Gasindustrie höher, betont Salazar. Die Vorschriften sehen unter anderem ­härtere Auflagen für die Aufsätze am Bohrloch vor. Konzerne wie BP, Exxon Mobil und Royal Dutch Shell erhalten damit einen Vorgeschmack auf weitere Schritte, die der Minister für die kommenden Monate ankündigte.

Ausserdem verteidigte Salazar das noch bis zum 30. November laufende Bohrverbot. Diese Regelung werde erst rückgängig gemacht, wenn die Sicherheitsrisiken reduziert wurden. Die US-Regierung hatte das vorübergehende Verbot nach der Explosion einer Bohrinsel im Golf von Mexiko verhängt, um weitere Unfälle zu verhindern. Ölkonzerne und ­Lokalpolitiker kritisierten den Schritt jedoch und ­warnten vor massiven Stellenverlusten und einer Beeinträchtigung der Ölförderung. ­Regional mag die Beeinträchtigung vielleicht stattfinden, weltweit betrachtet werden aber einfach Bohrtürme verschoben - und ­immer neue aufgebaut. Laut Daten des Branchengiganten Baker Hughes stieg die Zahl der weltweit aktiven Bohrlöcher ­zuletzt auf 3127 - ein neues Jahreshoch. Das liegt zwar noch unter den Vor-Lehman-Ständen mit rund 3500, aber doch ­deutlich über dem Juli-Tief des Vorjahres mit ­etwas unter 2000.

Die Zahl der Bohrlöcher ist für SBO ­eine der erfreulichen Nachrichten. Die nächste sind die verschärften Auflagen für Ölförderer. Da spielt zum Beispiel der ­jüngste Zukauf eine wichtige Rolle. Die Ternitzer kauften die in Dubai ansässige Drilling ­Systems International (DSI). Und bauten damit die Kompetenz als einer der technologisch führenden Anbieter als Systemelieferant rund um den Bohrstrang aus. DSI ist Weltmarktführer (Anteil von mehr als 60 Prozent) bei Spezialgeräten für die Downhole Circulation Technology. Dabei wird die korrekte Fliessrichtung der den Bohrkopf kühlenden Bohrflüssigkeit gewährleistet, da das Tool bei Eintritt von Fremdflüssigkeiten die entsprechenden Risse abdichten kann - ohne bestehen enorme Sicherheitsrisken.

Ähnlich positiv sind die jüngsten News aus Südamerika zu beurteilen. Petrobras brachte eine Rekordkapitalerhöhung durch und will mit dem Geld die Ölbohrung vor der Küste Brasiliens, was als technisch sehr schwierig gilt, forcieren. Und heute kaufte sich Sinopec mit Milliarden bei der brasilianischen Repsol-Tochter ein - ­gemeinsam soll ebenfalls vor Brasilien ­gefördert werden.

All diese Versuche sind als directional drilling-Bohrungen angelegt - die Spezialität von SBO. In ihren Bereichen haben die Österreicher dabei Marktanteile von mehr als 50 Prozent. Die Aufträge für SBO werden so schnell nicht abreissen

Relevante Links: Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment AG