Lohrke: Rückgang der US-Rohölvorräte über Durchschnitt
Marktbericht
Wie schon am Vortag stieg das Gold mit 1.308,50 Dollar je Unze auf ein Rekordhoch. Dazu trug die momentane Unsicherheit über weitere Maßnahmen der FED und der US-Regierung angesichts der bevorstehenden Wahlen bei. Wie auch die zunehmenden Forderungen gegen China Handelssanktionen zu verhängen. Auch das Rohöl stieg auf etwas über 78 Dollar je Barrel. Der Grund war, dass die Vorräte statt normalerweise um 300.000 Barrel um 475.000 Barrel fiel, also offensichtlich die Nachfrage angestiegen ist. Sunoco, Chevron und BP profitierten davon. Konsumwerte hingegen fielen deswegen. Gut mit dabei waren auch Technologieaktien nachdem Hewlett-Packard seinen Umsatzforecast veröffentlichte, der mit 131,5 bis 133,5 Mrd. Dollar die Erwartungen der Analysten leicht übertraf. Der Dow fiel dennoch angesichts nachgebender Finanzwerte um -0,22 % (10.835), der Nasdaq um -0,13 % (2.376) und der S&P 500 um -0,25 % (1.145).
Auch in Frankfurt gaben die Finanzwerte nach. Zusätzlich belastete der rückläufige Gewinn beim Bekleidungshersteller Hennes & Mauritz. Und auch RWE gab erneut nach. Ansonsten war der Handel relativ richtungslos. Der Dax verlor -0,47 % (6.246), der Tec Dax -0,10 % (777,92) und der C Dax -0,39 % (546,53).
Der Nikkei verlor aufgrund der schlechten Vorgaben der Wall Street -1,19 % (9.445). Und das obwohl allgemein mit einer Devisenmarktintervention der Bank of Japan und weiteren geldpolitisch expansiven Maßnahmen gerechnet wird. Sicherlich trug dazu bei, dass die Industrieproduktion mit unerwarteten -0,3 % nachgab. Und mit einen weiteren Rückgang gerechnet wird. So lagen alle 33 Branchenindices im Minus, wobei Diverses mit Spielehersteller Nintendo als größtem Verlierer (-10 %) die Verluste anführte, gefolgt von Minen- und Bankwerten. Und so lag am Ende das Verhältnis der Verlierer zu den Gewinnern bei 1.119 zu 377.
Pressetour
Family Dollar Gewinn steigt um +23 %. Weil nicht nur Niedrigeinkommensbezieher sondern zunehmend die Mittelklasse beim Discounter einkauft, stiegen Umsatz und Gewinn um +8 % bzw. +23 %.
Standpunkt: Die amerikanischen Konsumenten kämpfen derzeit mit den knappen Finanzen. Und wo könnte man mehr sparen als beim täglichen Einkauf? Davon profitieren Niedrigpreisläden wie Family Dollar. So verwundert es nicht, dass der Discounter weiter 300 Läden eröffnen möchte und 600 bis 800 Läden komplett renovieren wird. Was 60 bis 100 Mio. Dollar kostet. Da aber Umsatz, Gewinn und Marge steigen (von 34,5 % auf 34,7 %) ist das auch zu stemmen. Und so geht es mit dem Kurs weiter bergauf.
H&M hält sich bei Neueröffnungen zurück. Der mit 2.000 Läden in 37 Ländern hinter Gap und Inditex drittgrößte Bekleidungshersteller der Welt steigerte den Umsatz um +14 % und den Gewinn um +23 %.
Standpunkt: Allerdings fiel die Bruttomarge gegenüber dem Vorjahr von 61,6 % auf 60,5 %. Im letzten Quartal lag sie noch bei 65,9 %. Und so mag es durchaus sein, dass nicht nur der der Mangel an passenden Örtlichkeiten aufgrund des zurückhaltenden Immobiliensektors der Grund ist. Denn statt ursprünglich 240 geplanten Neueröffnungen sollen in diesem Jahr nur 220 umgesetzt werden. Unterm Strich ist das aber immer noch beachtlich.
Mitsui und Jianlong gehen Batterie-Ehe ein. Die japanische Mitsui & Co. wird sich mit über 20 % an einem Tochterunternehmen des chinesischen Lithium-Ionen Batterieherstellers Jianlong Group beteiligen.
Standpunkt: Jianlong Heavy Industries Group Co. ist mit 38 Mrd. Yuan oder 5,7 Mrd. Dollar Umsatz in 2009 der größte chinesische Schiffbauer und Stahlhersteller. Dieser Deal, der 4 Mrd. Yen (47,8 Mio. Dollar) beträgt, versetzt Tianjin EV Engergies Co. in die Lage Batterien nach Japan für zehntausende von Autos zu liefern. China ist übrigens nicht nur der größte Automobilmarkt, sondern wird wohl auch einer der größten – wenn nicht der größte - Elektrofahrzeugmärkte der Welt werden.
Kündigt schwacher August Erholungsabriss an? Der japanische Produktionsindex ist im August gegenüber dem Vormonat unerwartet um -0,3 % gesunken. Mit -1,1 % ist das 3. Quartal erstmals seit Q1 in 2009 negativ.
Standpunkt: Dazu fällt mir nur der Ausspruch ein, dass man die Kirche ruhig im Dorf lassen sollte. Solche Veränderungen sind angesichts auslaufender staatlicher Stützungsmaßnahmen nur logisch. Und wenn es denn wirklich zu einem Rückgang kommen sollte, dann sollte man erst einmal die Zahlen des 4. Quartal abwarten, um dann möglicherweise einen Trend ablesen zu können. Japan müsste - meiner Lesart zufolge – aufgrund der Nähe zu China ein großes Potential haben.
EZB warnt vor Anreizen zu riskantem Verhalten. Die Verschärfung der Staatschuldenkrise und die daraus resultierenden verschlechterten Finanzierungsbedingungen verleiten zu riskanten Verhaltensweisen der Banken.
Standpunkt: Die EZB beklagt, dass sich die Banken zunehmend kurzfristig verschulden, um langfristige Kredite zu finanzieren. Wieso wird diesem unsäglichen Verhalten, das übrigens der Hypo Real Estate den Kopf kostete nicht einfach durch einen Zusatz in Basel III ein Riegel vorgeschoben. Ich erinnere an die goldene Bankregel der Fristenkongruenz, die besagt, dass sich Höhe und Fälligkeit der von einer Bank gewährten Kredite und der zur Verfügung gestellten Einlage entsprechen müssen. Warum zum Teufel fordert diese Jahrhundert alte bewährte Regel niemand ein?
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