Wiener Börse (Nachmittag) - ATX am Nachmittag weiter knapp im Minus / Unternehmensstimmung im Euroraum hat sich im November unerwartet eingetrübt - Pierer-Aktie nach mittlerweile dementiertem Medienbericht über Mateschitz-Interesse an KTM 13 % im Plus
Der Wiener Aktienmarkt hat sich am Freitagnachmittag knapp behauptet präsentiert. Die am Vormittag gemeldeten Wirtschaftsdaten für den Euroraum waren überraschend schwach ausgefallen und schickten Europas Börsen ins Minus. Doch während sich die anderen Märkte im weiteren Tagesverlauf wieder ins Plus vorarbeiten konnten, verharrte der ATX im roten Bereich. Knapp vor 15 Uhr hielt der Index mit einem kleinen Abschlag von 0,09 Prozent bei 1.754,10 Punkten.
Die Unternehmensstimmung im Euroraum hat sich im November unerwartet eingetrübt. Der von S&P-Global ermittelte Einkaufsmanagerindex fiel einer ersten Berechnung zufolge um 1,9 Punkte auf 48,1 Punkte, wie S&P mitteilte. Dies ist der tiefste Stand seit zehn Monaten. Volkswirte hatten mit einem unveränderten Wert gerechnet. Der Indikator sinkt damit unter die Expansionsschwelle von 50 Punkten und signalisiert einen erwarteten Rückgang der wirtschaftlichen Aktivitäten.
Die schlechten Daten machen auch weitere Zinssenkungen der EZB wahrscheinlicher und brachten damit europaweit vor allem die Aktien von Banken unter Druck. Auch in Wien fanden sich die Titel der Raiffeisen International und der BAWAG mit Verlusten von 1,6 bzw. 1,4 Prozent unter den größten ATX-Verlierern.
Größere Nachfrage gab es hingegen in Europa in den Aktien von Immobilienkonzernen, die von Zinssenkungen profitieren würden. Im ATX fanden sich die Titel der CA Immo (plus 0,7 Prozent) und der Immofinanz (plus 0,5 Prozent) ebenfalls unter den Gewinnern.
Die größten Gewinner im ATX waren Mayr-Melnhof mit einem Plus von 2,0 Prozent. Gut gesucht waren auch Titel des Ölfeldausrüsters Schoeller-Bleckmann und legten 1,4 Prozent zu. Die größten ATX-Verlierer waren die Aktien des Leiterplattenherstellers AT&S mit einem Minus von 2,9 Prozent.
Abseits des ATX schossen die Aktien der KTM-Mutter Pierer Mobility um 12,8 Prozent nach oben. Laut einem Bericht der "Salzburger Nachrichten" gibt es Hinweise darauf, dass der Red-Bull-Erbe Mark Mateschitz an einem Einstieg beim Motorradhersteller KTM interessiert sein könnte. Die KTM-Mutter dementierte aber mittlerweile: "Als Reaktion auf die heutigen Zeitungsmeldungen stellt Pierer Mobility klar, dass es keine Gespräche über den Einstieg von Mark Mateschitz bei der Pierer Mobility und KTM gibt", hieß es am Freitag in einer Aussendung.
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