Nike-Deal: Matthäus hätte es 'sauberer und anders gelöst'
FRANKFURT (dpa-AFX) - Lothar Matthäus stellt sich die weitere
Zusammenarbeit zwischen dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) und Partner
Adidas bis Vertragsende 2026 schwierig vor. "Wie
sollen die nächsten drei Jahre aussehen? Soll man sich lächelnd vor
die Kamera stellen? Das ist alles ein bisschen komisch. Das sind
eben die Momente, die der DFB momentan hat und seit Jahren hat. Ich
hätte es vielleicht sauberer und anders gelöst", sagte der 63 Jahre
alte Rekordnationalspieler am Dienstag bei einem Sponsorentermin von
Interwetten in Frankfurt. Matthäus sagte, er hätte unter diesen
Vorzeichen versucht, den Vertrag mit Adidas direkt nach der Heim-EM
in diesem Sommer vorzeitig zu beenden.
Der DFB hatte in der Vorwoche überraschend verkündet, dass die
Nationalteams von 2027 bis 2034 von Nike statt wie
bisher von Adidas ausgerüstet werden. Als Grund nannte der Verband
finanzielle Gründe. "Geld siegt gegen Tradition. Nike hat deswegen
gewonnen", befand Matthäus.
Angesichts der finanziellen Schieflage des DFB wäre es für Matthäus
"fahrlässig" gewesen, das lukrative Angebot des US-Giganten nicht
anzunehmen. "Natürlich spielt Geld eine wichtige Rolle, nicht nur im
Fußball", sagte der Weltmeister von 1990.
Der DFB war nach der Verkündung von zahlreichen Politikern scharf
für die Entscheidung kritisiert worden, auch mit Verweis auf den
Standort von Adidas im fränkischen Herzogenaurach.
Wirtschaftsminister Robert Habeck sagte, er hätte sich "ein Stück
mehr Standortpatriotismus gewünscht"./pre/DP/zb