Lufthansa mit doppeltem Fallschirm
Deutschlands Börse-Highflyer ist im bisherigen Jahresverlauf die Lufthansa. Als einziger Titel im Leitindex DAX kann der Carrier auf eine mehr als Kursverdoppelung zurück blicken. Und hat damit für Analysten trotzdem den Zenit noch nicht erreicht. Aktuelle Kursziele reichen bis 35 Euro je Aktie - das wäre nochmals ein Plus von mehr als 30 Prozent zum Jetzt. Der Schnitt der Analysten gibt der Aktie noch ein Kurspotenzial von mehr als fünf Prozent.
So richtig beliebt wurde die Lufthansa an der Börse, seit sich mit dem Ende von Air Berlin eine deutliche Konsolidierung am europäischen Luftfahrtmarkt abzeichnet. Mit, wie an der Börse vermutet wird, positiven Auswirkungen (aus Unternehmenssicht) auf die Ticketpreise. Und operativ läuft’s für den deutschen Kranich auch: So hat die Übernahme von Brussels Airlines und vieler Air-Berlin-Jets der Lufthansa-Gruppe zum Herbstbeginn ein kräftiges Passagierplus beschert. Im Oktober beförderte die Lufthansa samt ihren Töchtern wie Swiss, Austrian Airlines, Eurowings und Brussels 12,2 Millionen Fluggäste und damit 17 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Auslastung der Maschinen verbesserte sich um 0,4 Prozentpunkte auf 81,4 Prozent - und für die Ticketpreise ging es den Angaben zufolge erneut aufwärts.
Nicht zu unterschätzen sind natürlich die Herausforderungen einer wahrscheinlichen (das OK der EU-Wettbewerbshüter fehlt noch) Integration von Air Berlin. Lufthansa-Chef Carsten Spohr sprach in diesem Zusammenhang von einer „Mammutaufgabe einer so noch nie da gewesenen Integration”. 81 von 140 Flugzeugen will die AUA-Mutter Lufthansa übernehmen, dazu 3000 Mitarbeiter, die bei der Lufthansa-Tochter Eurowings fliegen sollen. Heißt, es müssen Flugzeuge übertragen werden, Verhandlungen mit den Leasinggesellschaften stehen an, für das Umlackieren der Flugzeuge müssen Kapazitäten gebucht werden und es braucht viele Tausend Schulungs- und Trainingseinheiten für die neuen Mitarbeiter.
Heißt aber auch, dass der künftige Weg der Lufthansa vielleicht etwas holpriger wird als zuletzt. Anleger, die ein prinzipiell positives Szenario für die Lufthansa zeichnen, zwischendurch aber auch Rückschläge einkalkulieren, könnten den Umweg über eine Aktienanleihe interessant finden.
So funktioniert’s. Der Anleger tauscht die Möglichkeit auf Kursgewinne der Aktie gegen einen fixen Zinskupon - und ist bis zu einem gewissen Grad vor möglichen Kursverlusten des Basiswerts (Lufthansa) geschützt. Entscheidend für die Höhe der Rückzahlung der eingezahlten Nominale ist die Entwicklung der Aktie. Wobei hier zwei ‘Schutzmechanismen’ eingebaut sind - erkennbar an den Aktienanleihe-Zusätzen Protect und Pro. Protect sorgt dafür, dass Kursverluste von bis zu 25% keine Auswirkungen auf die Rückzahlung der Nominale haben. Und Pro bedeutet, dass diese 25% einzig an einem Tag (Bewertungstag) mit dem Anfangskurs verglichen werden, und nicht wie üblich bei einer Aktienanleihe während der kompletten Laufzeit. Notiert die Aktie am Beobachtungstag über der Barriere von 75 Prozent, erhält der Anleger am Schluss 100 Prozent des Nennbetrags zurück - plus den Zinskupon.
Wird die Barriere hingegen unterboten, gibt’s die zwischenzeitlich gefallene Aktie ins Depot eingebucht - plus den Zinskupon.
INFO Protect-Aktienanleihe Pro auf Deutsche LufthansaISIN DE000TD99B05
Produkttyp: Aktienanleihe
Basiswert: Lufthansa
Basispreis: Schlusskurs vom 13.11.2017
Nominale: 1000 Euro
Bewertungstag: 13.11.2018
Beobachtungszeitraum: 1x
Barriere: 75%
Zinskupon: 7,25%
Rückzahlung: Zahlung im Erfolgsfall, sonst Aktienlieferung
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Relevante Links: Deutsche Lufthansa AG