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Lauda mag die Niki nicht

"Selbst wenn ich wollte, wäre das unvereinbar. So eine Übernahme von hundert Prozent - und alles andere würde keinen Sinn machen - das könnte ich jetzt gar nicht", sagt er im Gespräch mit der "Kleine Zeitung".

"Ich habe das ja alles schon mal gemacht. Ich beobachte jetzt nur, wie die alle herumfuhrwerken. Mit Mercedes habe ich noch einen Job, der noch fast zwei Jahre geht", so Lauda zur Begründung. Niki sei der einzig profitable Teil der Air Berlin, sagt Lauda. Sollte Easyjet wie kolportiert Niki übernehmen, dann "hätten die Briten immerhin 20 Flugzeuge, die sie halt schnell auf das Easyjet-Konzept umstellen müssten".

Air Berlin ist aus Laudas Sicht in Problemen, weil ihre Kostenstruktur "schon länger nicht mehr in die heutige Zeit passt". Air Berlin sei durch den Kauf der LTU mit deren teuren Kollektivvertrag "ein Hybrid geworden, der durch Abverkauf von Assets und immer schlechtere Leasingverträge sehr viel teurer geworden ist". Außerdem habe der Air-Berlin-Großaktionär Etihad "das Falschkonzept mit den LTU-Langstrecken aus Eigeninteresse weiterbetrieben. Man muss sich ja mal überlegen, dass Niki anfangs 45 Prozent billiger als die Air Berlin war". Jetzt liege der Kostenvorteil wohl nur mehr bei zehn Prozent. Ryanair fliege "wahrscheinlich um 40 Prozent" billiger.

Die von Lauda aus dem Bedarfsflugunternehmen Amira Air Anfang 2016 geschaffene LaudaMotion "ist eine Firma, die bestens funktioniert und vom Arbeitsaufwand nicht vergleichbar ist. Da stimmen die Kosten, da muss man nur schauen, dass man ein Wachstum zusammenkriegt, was ich in meiner Funktion leicht schaffen sollte", so Lauda in der "Kleine Zeitung". LaudaMotion hat jetzt 16 Flieger, die für die Besitzer betrieben werden. Der letzte Kunde sei Toto Wolff (Motorsportchef bei Mercedes) mit seinem Learjet. "Der ist ab Mai dabei". Der Umsatz liege bei 40 Mio. Euro mit 73 Mitarbeitern.

(APA)