Holger Scholze: Spanien droht noch tiefere Rezession
Spanien drohe nach Ansicht des Notenbankchefs Luis Maria Linde noch tiefer in die Rezession zu rutschen. Demnach dürfte das Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2013 mit 1,5 Prozent etwa dreimal so stark schrumpfen wie von der Regierung angenommen. Auch die Steuereinnahmen und die Staatsverschuldung könnten schlechter ausfallen als bisher geschätzt wurde. Sollte sich die Wirtschaftskrise weiter verschärfen, drohe Spanien Experten zufolge auch neues Ungemach von Seiten der Ratingagenturen. Sie warnten bereits vor einer Herabstufung der Bonitätsnote auf Ramschniveau.
Dagegen bescheinigteEZB-Präsident Mario Draghi im Anschluss an die heutige Sitzung desEZB-Rates dem Land Fortschritte im Kampf gegen die Krise. Die Europäische Zentralbank sei ab sofort Willens und in der Lage, bei Bedarf unbegrenzt Staatsanleihen überschuldeter Euro-Länder zu kaufen. Nun müssten die betreffenden Staaten entsprechende Entscheidungen treffen. Dann werde dieEZBalles in ihrer Macht stehende tun. Wie Mario Draghi bekräftigte, sei der Euro unumkehrbar. So sei es nun an Spanien zu entscheiden, ob es Hilfe will.
DerDAXnotierte am Nachmittag bei 7.304 Punkten mit 0,2 Prozent im Minus. Der Euro lag unterdessen bei 1,2990 US-Dollar.
Der Euwax Sentiment Index pendelte größtenteils zwischen plus dreißig und plus siebzig Punkten. Es wurde also hauptsächlich mit Call-Optionsscheinen und Long-Zertifikaten auf steigende Kurse desDAXgesetzt.
Der mit 29 Prozent an Air Berlin beteiligte Großaktionär Etihad um seinen Chef James Hogan drängt offenbar die deutsche Fluggesellschaft zu einem Bündnis mit Air France-KLM. Wie es in einem Bericht der Süddeutschen Zeitung heißt, sollen dabei Gemeinschaftsflüge angeboten und Flugpläne bei Langstreckenrouten aufeinander abgestimmt werden. Die Air-Berlin-Aktie kletterte um 0,9 Prozent auf 1,57 Euro.
Eine Reihe von Anlegern folgte heute verschiedenen Kaufempfehlungen von Börsenbriefes. Deshalb stieg die Nachfrage nach Knock-out-Calls auf den EuroSTOXX 50 und Call-Optionsscheinen auf Klöckner & Co.
Außerdem wurde verstärkt auf steigende Ölpreise gesetzt. Dies könnte mit der angespannten Lage in Syrien und den Auseinandersetzungen an der türkischen Grenze zusammenhängen.
Börse Stuttgart TV
Der Goldpreis verzeichnete innerhalb von vier Wochen ein Plus von 13 Prozent. Bei Silber betrug der Kursgewinn im gleichen Zeitraum sogar mehr als 25 Prozent! So mancher Anleger fragt sich mittlerweile, ob sich jetzt noch ein Einstieg lohnen könnte? Was ist noch drin bei den beiden Edelmetallen? Stephan Feuerstein von Boerse-Daily.de sprach darüber bei Börse Stuttgart TV.